Anfang Februar wurde die Messehalle von Herzog und de Meuron fertiggestellt. Nun werden die Stände für die Baselworld aufgebaut. 800 Bauarbeiter sind derzeit im Einsatz. Die bz durfte die entstehende Uhren- und Schmuckausstellung besuchen - Gewisse Aussteller geben sich geheimnisvoll.
Ein bedrohlicher Anblick: Leichtfüssig tänzelt der Bauarbeiter in acht Meter Höhe über einen Stahlträger - ohne Sicherungsseil. Er gibt dem Gabelstapler-Fahrer Anweisung, wo dieser die Holzlatten platzieren soll. Kein Problem, sie landen am richtigen Ort - wahrscheinlich sind sie für die Wendeltreppe vorgesehen, die sich vom Parterre des Omega-Standes bis in den dritten Stock windet. Hinter Omega wächst das Haus von Breitling in die Höhe, die einzige Uhrenmarke, die sich an der Baselworld auf vier Stockwerken präsentiert. Das riesige Salzwasserbecken, in dem während der Uhren- und Schmuckmesse -zig Fische ihre Runden schwimmen, ist noch nicht zu erkennen.
In der Messehalle 1 spriesst seit zwei Wochen das Baselworld-Village aus dem Boden. Die weltweit grössten Uhrenhersteller bauen ihre Villen im Messeneubau auf. Rund 800 Bauarbeiter werken derzeit, eilen um die Holzkisten, Metallplanken und Krans herum. Immer wieder piepst es laut, wenn ein Gabelstapler rückwärts auf sein Ziel zufährt. Aufgepasst!
Der Lärmpegel ist hoch, die einen lassen beim Stahl-Schleifen die Funken stieben, andere bringen beeindruckende Fassaden an das Standgerüst an. Die von Tag Heuer zum Beispiel ähnelt einem Monolith.
Alle Marken wollen mehr Platz
Anfang Februar wurde die neue Halle 1 der Architekten Herzog & de Meuron fertiggestellt. Die Fläche ist grösser als in der alten, die Hallenplaner mussten mit den Standbetreibern deren Standorte aushandeln. Die Gespräche haben bereits vor drei Jahren begonnen, erklärt Messesprecher Christian Jecker. Die Herausforderung sei, darauf zu achten, dass die Nachbarstände zueinanderpassen. «Man kann nicht eine Luxusmarke neben eine kleinere stellen.» Allerdings könne man heute nicht mehr Uhrenmarken von den Schmuck- oder Parfumständen trennen, weil immer mehr Firmen beides verkaufen.
Die Fläche, die den Standbetreibern ab diesem Jahr zur Verfügung steht, ist in der neuen Halle grösser. «Fast alle wollten mehr Platz. Und ausser Patek Philippe hat jede Firma sogar einen neuen Stand kreiert», weiss Jecker. Die neuen Villen werden dann über mehrere Jahre genutzt. «Das gibt uns natürlich Sicherheit, weil wir wissen, dass die Verkäufer auch in den nächsten Jahren an die Baselworld kommen.»
Bulgari gibt sich geheimnisvoll
Im zehn Meter hohen Erdgeschoss der Halle 1 sind die Aufbauarbeiten unterschiedlich weit fortgeschritten. «Wir lassen die Arbeiter phasenweise rein. Es können nicht alle gleichzeitig beginnen.» Bulgari möchte nicht, dass man schon viel erkennen kann, «sie wollen an der Eröffnung überraschen.» Tag Heuer ist schon weit, Hublot hingegen hat erst angefangen.
Auch bei Rolex ist noch einiges zu tun - der Stand wird in seiner Grösse die anderen überragen. Im Januar haben Arbeiter die Rolex-Villa zur Probe aufgebaut, um sicherzugehen, dass alles funktioniert», führt Christian Jecker aus. 200 Sattelschlepper waren nötig, um das Material für den Rolex-Stand in die Messehalle zu transportieren. Insgesamt schleppen 7000 Material für die Baselworld an.
Im ersten Stock ist nicht so viel los. Die Arbeiter können noch mit dem Fahrrad von der einen Wand zur anderen rasen. Swarovski ist am weitesten. Er baut rund um den Lichterhof - dasselbe hat Festina im zweiten Stock geplant. In der Halle 2 geht es nächste Woche los mit den Vorbereitungen für die Baselworld. Insgesamt dauern die Aufbauarbeiten der Villen rund sieben Wochen. An Einfamilienhäusern werde meist sechs Monate gearbeitet, vergleicht Jecker.
Baselworld 25. April bis 2. Mai