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Eigentlich hätten in wenigen Wochen vor dem Bahnhof SBB die Bagger auffahren sollen. Nun haben Behindertenverbände Einsprache eingelegt, weil die Umgestaltung nicht behindertengerecht geplant wurde.
Seit Jahren planen die BVB und das Bau- und Verkehrsdepartement die Grossbaustelle am Centralbahnplatz. Ende März sollten diese starten. Während mehrere Monate sollen die maroden Tramgleise ersetzt werden. Gleichzeitig soll der Centralbahnplatz entsprechend den Vorschriften des Behindertengleichstellungsgesetz umgestaltet werden. Das betrifft vor allem die Tramperrons, die erhöht werden müssen.
Doch nun muss das Projekt wohl auf Eis gelegt werden. Grund ist eine Einsprache des Behindertendachverbandes Inclusion Handicap. Der Verband bestätigt entsprechende Recherchen der bz. Damit dürften die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) nicht die nötige Baubewilligung vom Bundesamt für Verkehr (BAV) erhalten.
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Für die Einsprache gibt es gemäss Inclusion Handicap zwei Gründe. Einerseits seien die Abstände zwischen dem Perron und dem Tram an mehreren Punkten zu gross. Diese dürfen maximal 7,5 Zentimeter betragen. Auch die Leitlinien für sehbehinderte Personen werden als ungenügend beanstandet.
Die Einsprache ist ein weiteres eher peinliches Kapital für die Verantwortlichen beim Bau- und Verkehrsdepartement und den BVB. Diese waren bis Ende letztes Jahr fälschlicherweise davon ausgegangen, dass sie die Arbeiten ohne Baubewilligung durchführen können.
Gleichzeitig stieg in den letzten Monaten der Druck auf Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels, nicht einfach die alten Gleise ersetzen zu lassen, sondern die Planung für den Centralbahnplatz grundsätzlich zu überdenken. Im Basler Parlament ist zurzeit ein entsprechender Vorstoss hängig, der von Politikern aller Parteien unterzeichnet wurde.