Birsfelden
Abfall-Falle: Zigaretten kosten Raucher plötzlich 40 Franken

Die Agglogemeinde Birsfelden macht mit ihrer Littering-Kampagne ernst: Zwei verdutzte Raucher mussten 40 Franken bezahlen, weil sie ihre Zigarettenstummel auf den Boden warfen.

Leif Simonsen
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Eine Stunde verbrachte Gemeinderat Jürg Wiedemann gestern an der Tramhaltestelle in Birsfelden. Das hatte nicht mit einer Panne bei den BVB zu tun, sondern mit der Litteringkampagne der Agglogemeinde, die seit vier Wochen läuft. «Das Wegwerfen von Kleinabfällen ist definitiv kein Kavaliersdelikt und wird mit einer Busse von 40 Franken bestraft», warnt Birsfelden auf der Gemeinde-Homepage seit neustem.

Zunächst machte man die Bevölkerung über den Gemeindeanzeiger auf die Aktion aufmerksam – und stellte klar, dass Littering strafbar ist. In einem zweiten Schritt suchen Gemeindevertreter und -angestellte nun zusammen mit dem Gemeindepolizisten den Kontakt zur Bevölkerung. «Wir führen Kontrollen mit präventivem Charakter durch. Dabei suchen wir das Gespräch mit der Bevölkerung», sagt Wiedemann.

Er hatte gestern einen Einsatz im Kampf gegen das Littering. Das Fazit: Nur zwei von neun Rauchern warfen an der Haltestelle Schulstrasse den Zigarettenstummel ordnungsgemäss in den Abfall, ehe sie ins Tram stiegen. Sieben Personen warfen die Zigarette auf den Boden. «Das Gespräch mit diesen Personen zeigte deutlich, dass viele sich nicht bewusst sind, dass Littering strafbar ist», zeigt sich Wiedeman überrascht.

Gestern kamen sie nochmals ohne Busse davon und hätten sich gemäss Aussage des Grünen-Gemeinderats «sehr einsichtig» gezeigt – obwohl sie das Tram verpassten. Mit dieser «Mischung aus Prävention und Repression», wie Wiedemann es nennt, wird Birsfelden nun auch dazu übergehen, Bussen auszusprechen. Die ersten Raucher haben das schon zu spüren bekommen. Vorgestern wurden gleich zwei Zigi-Sünder gebüsst.

Birsfelden rechtfertigt die gross angelegte Littering-Kampagne mit dem «erhöhten Reinigungsaufwand für die öffentliche Hand», welche das Wegwerfen von Zigaretten und anderem Abfall im öffentlichen Raum zur Folge habe. Das Werkhofpersonal müsse in Extratouren mehr Abfall einsammeln.