Noch bevor das Thema im Baselbieter Parlament ausdiskutiert werden konnte, hat Baudirektor Isaac Reber die Notbremse gezogen. Anstatt die unbestritten gute Idee gegenüber den Kritikern im Landrat zu verteidigen, wird das vorliegende Velohochbahn-Projekt kampflos aufgegeben. Bei dieser Nachricht gestern haben sich manche im Landkanton verwundert die Augen gerieben.
Dabei könnte sich diese vorzeitige Kapitulation als das genaue Gegenteil des erhofften Befreiungsschlags erweisen. Wie schon bei der unbedachten Anstellung der heutigen Basta-Nationalrätin Sibel Arslan 2014 sieht der dienstälteste Regierungsrat den einzigen Ausweg darin, hauruckmässig alle(s) fallen zu lassen. Echtes Stehvermögen sieht anders aus.
Noch schlimmer: Dieser plötzliche Rückzug kann gar nicht anders als ein Schuldeingeständnis gewertet werden. Entweder der eigenen politischen Naivität, dass die Öffentlichkeit ein solches Gesellenstück unter Parteifreunden kritiklos hinnehmen würde. Oder aber der fehlenden Weitsicht, dass die zunächst korrekte freihändige Vergabe eines Studienauftrags unausweichlich in den rechtswidrigen Zuschlag des Bauauftrags an einen von vornherein feststehenden persönlichen Favoriten münden müsste.
Eigentlich spielt es keine Rolle, was zum Schiffbruch geführt hat. Diese Malaise ist selbst verschuldet, und Isaac Reber muss sie alleine ausbügeln. Mit «Alles Isi» wird er morgen im Landrat nicht durchkommen.