Startseite
Basel
Baselland
Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) hat weiter zugelegt: Der Bruttogewinn stieg 2012 um 1,8 Prozent auf 206 Mio. Franken. Der Jahresgewinn von 111,9 Mio. Fr. liegt um 2,6 Prozent über dem Vorjahreswert, obwohl 26 Prozent mehr in die Reserven eingelegt wurde.
BLKB-Chef Beat Oberlin zeigte sich am Freitag vor den Medien zufrieden. Die Bank habe in einem anspruchsvollen Umfeld ein gutes Ergebnis erzielt und ihre Aufgabe gut erfüllt.
Eine der Kernaufgaben der BLKB sieht Oberlin darin, die regionale Wirtschaft mit Krediten zu versorgen. Entsprechend stiegen 2012 die Forderungen gegenüber Kunden um 30,3 Prozent auf 1,435 Mrd. Fr. an. Bei den Hypotheken legte die Bank um 3,4 Prozent auf 14,9 Mrd. Fr. zu. Auf der andern Seite wurde bei den Spargeldern ein Zuwachs um 6,9 Prozent auf 9,4 Mrd. Fr. verzeichnet.
Rückläufiges Zinsengeschäft
Im Zinsengeschäft, ihrem wichtigsten Ertragspfeiler, verdiente die BLKB namentlich wegen der Nullzinspolitik der Nationalbank mit 273,6 Mio. Fr. 0,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sank um 3,2 Prozent auf 63 Mio. Franken, und aus dem Handelsgeschäft resultierte mit 15,9 Mio. Fr. knapp 1 Prozent weniger als 2011.
Einen markanten Zuwachs von nicht weniger als 286 Prozent auf 11,5 Mio. Fr. konnte die BLKB dagegen beim übrigen ordentlichen Erfolg verbuchen. Zu verdanken ist diese Steigerung laut Oberlin vorab dem strategischen Aktienportfolio der Bank.
Stabiler Geschäftsaufwand
Während der Betriebsertrag um 1 Prozent auf 364 Mio. Fr. anstieg, war der Geschäftsaufwand mit 158 Mio. Fr. praktisch gleich hoch. Die Zahl der Vollpensen sank von 658 auf 654, jene der Mitarbeiter stieg aber von 767 auf 773. Die BLKB betreibt unverändert 25 Filialen.
Die Gewinnverteilung für 2012 fällt gleich aus wie im Vorjahr: Der Kanton Basel-Landschaft erhält eine Gewinnausschüttung von 40 Mio. Fr. und 8,5 Mio. Fr. als Abgeltung für die Staatsgarantie. An die Inhaber von BLKB-Zertifikaten werden 18,8 Mio. Fr. ausgeschüttet, 33 Fr. pro Anteilschein.
"Grundsolide Bank" ohne Schwarzgeld
Bankratspräsidentin Elisabeth Schirmer bezeichnete die BLKB als "grundsolide Bank", die ihre regulatorischen Hausaufgaben gemacht habe. Nichts wissen wolle die Bank als dem Staat gehörendes Finanzinstitut von unversteuertem Geld. Deshalb werden Kunden mit Domizil im Ausland, aber nötigenfalls auch solche aus der Schweiz, genau unter die Lupe genommen.
Dass Kunden einfach eine Erklärung unterschreiben, reicht dem Chef der BLKB nicht. "Das ist Augenwischerei", sagte Oberlin. Vielmehr wolle man in einem nach einem bestimmten Raster geführten Gespräch herausfinden, ob unerwünschtes Schwarzgeld im Spiel ist.
Was die Retrozessionen aus Vermögensverwaltungsaufträgen betrifft, hat die BLKB aufgrund des Bundesgerichturteils für deren Rückzahlung an Kunden Rückstellungen von 2 Mio. Fr. vorgenommen. Seit Anfang Jahr gibt die BLKB die Retrozessionen vollumfänglich weiter. Um den Aufwand trotz dieses Ausfalls zu decken, wurden die Gebühren angehoben
Das laufende Jahr beurteilt die BLKB vorsichtig. Gerechnet wird mit einem Ergebnis, das leicht unter jenem von 2012 liegt.