Landratswahlen
Die SVP hat die treusten Wähler

Die Panaschier-Statistik zeigt: SP und Grüne tauschten bei den Landratswahlen mit Abstand am meisten Parteistimmen aus.

Hans-Martin Jermann
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Bei den Landratswahlen vom 31. März erhielt die SVP als einzige Partei im Kanton mehr als die Hälfte der Stimmen von unveränderten Wahlzetteln.

Bei den Landratswahlen vom 31. März erhielt die SVP als einzige Partei im Kanton mehr als die Hälfte der Stimmen von unveränderten Wahlzetteln.

Juri Junkov

Die Wählerinnen und Wähler der SVP sind die treusten im Baselbiet: Bei den Landratswahlen vom 31. März erhielt sie als einzige Partei im Kanton mehr als die Hälfte der Stimmen von unveränderten Wahlzetteln. Dieser Anteil liegt bei exakt 54,37 Prozent, wie aus der gestern veröffentlichten Panaschierstimmen-Statistik hervorgeht. Die zweittreusten Wähler sind jene der SP (44,86%), gefolgt von GLP (44,06%) und EVP (43,80%) Am tiefsten ist der Anteil an Parteistimmen von unveränderten Listen bei der CVP mit 30,98 Prozent.

Die SVP-Anhänger geben zudem vergleichsweise wenige Stimmen an Kandierende anderer Parteien ab: Mit 6000 Stimmen ist diese Zahl weit geringer als etwa bei der SP, deren Anhänger rund 10'000 Wahlzettel-Linien mit Kandidierenden anderer Parteien ausfüllten. Dies, obwohl die beiden wählerstärksten Parteien im Kanton ungefähr gleichviele Wähler zählen.

Mehr als die Hälfte der Stimmen aus dem SP-Lager ging an die Grünen (5361). Umgekehrt hat die SP 3989 Stimmen von Parteigängern der Grünen erhalten. Es gibt im Baselbiet keine zwei anderen Parteien, die derart intensiv Stimmen austauschen. Im bürgerlichen Lager ist die Beziehung zwischen SVP und FDP eng: So haben FDP-Kandidierende 2905 Stimmen auf veränderten SVP-Wahlzetteln erhalten, umgekehrt gingen 2182 Stimmen freisinniger Wähler an die SVP. Angesichts der unterschiedlichen Wählerstärke der beiden Parteien ist das ein ausgeglichener Austausch. FDP-Kandidaten haben leicht mehr Stimmen auf SP-Zetteln erhalten (1082) als auf solchen der CVP (1064). Aus der CVP sind 820 Stimmen an SP-Kandidierende und nur 580 Stimmen an die SVP gegangen – noch weniger als an die Grünen (582).

Umgekehrt durfte die CVP auf wesentlich mehr Stimmen aus dem SVP-Lager (1125) als von den Grünen (589) zählen. Wichtigste externe Stimmenlieferanten für die CVP waren aber ebenfalls FDP (1546) und SP (1384). Nimmt man die Panaschierstimmen zum Nennwert, so ist den Wählern der EVP die SP am nächsten: 422 Stimmen gingen an die Sozialdemokraten, nur 301 an die Fraktionspartner im Landrat, die Grünen, immerhin 265 respektive 260 an FDP und SVP. Interessant sind angesichts der Verhandlungen um Koalitionen bei den nationalen Wahlen und Fraktionsgemeinschaften im Landrat die Panaschierstimmen der GLP-Wähler: Am meisten gingen an SP (763) und Grüne (654), gefolgt von FDP (553) und CVP (430). Umgekehrt konnte die GLP am stärksten von Stimmen auf veränderten SP-Listen profitieren (831), an zweiter Stelle folgt die FDP (558), erst dann die Grünen (553).