Gefährdet
Dornacher wollen ihre Schwimmhalle behalten

Die Stimmberechtigten erklärten eine Motion zum Erhalt des Hallenbades für erheblich. Nun liegt der Ball beim Gemeinderat.

Dimitri Hofer
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(Symbolbild)

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zvg / Dave Joss

Die vom Abriss bedrohte Schwimmhalle Gwänd geniesst in Dornach viele Sympathien. An der Gemeindeversammlung am Mittwoch sprachen sich fast alle der 187 Stimmberechtigten dafür aus, eine Motion gutzuheissen. Diese verlangt, das Hallenbad in die künftige Planung der Schul- und Sportanlagen einzubeziehen.

Der Dornacher Gemeinderat würde die Schwimmhalle aus den 1970er-Jahren am liebsten abzureissen. An ihrer Stelle soll im Rahmen einer Erneuerung der Schul- und Sportanlagen eine Dreifachturnhalle entstehen. Die Exekutive hatte die Rechnung jedoch ohne die Dornacherinnen und Dornacher gemacht. Kurz nachdem die Pläne bekannt wurden, reichte Susanne Weyermann eine Motion sowie ein Petition zum Erhalt des Hallenbads ein.

Räumliches Leitbild Dornach 2040

Dornach schützt seine Ortskerne

Die Dornacher haben an der Gemeindeversammlung am Mittwochabend ebenfalls fast einstimmig dem Räumlichen Leitbild Dornach 2040 zugestimmt. Damit hiessen sie die vom Gemeinderat in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung in den letzten Monaten ausgearbeiteten Grundlagen für die künftige Ortsplanungsrevision gut.

Zentrale Anliegen des Räumlichen Leitbilds sind der Erhalt der Bausubstanz der Ortskerne und des Gebiets um das Goetheanum. «Auch dem wertvollen und eng mit der Siedlung verwobenen Naturraum wurde Rechnung getragen», heisst im Vorwort der 48 Seiten dicken Broschüre von Gemeindepräsident Christian Schlatter.

Als die sechs Schlüsselräume für die Entwicklung von Dornach werden im Räumlichen Leitbild die Gebiete Bahnhof-Nepomukplatz, Oberdornach, Bruggweg Süd, Birs, Widen/Apfelsee und Goetheanum bezeichnet. Zudem hat man vor, in den nächsten Jahren das Naherholungsgebiet entlang der Birs aufzuwerten. (hof)

Fortbestand oder Neubau?

Ebenso wurde die IG Schwimmhalle ins Leben gerufen, welche sich für den Erhalt des Hallenbads einsetzt. Das dortige Bassin ist bloss 1,20 Meter tief und dient als Lernschwimmbecken. Nutzer sind die Primarschulen Dornach und Arlesheim, der Schwimmverein beider Basel und die Schweizerische Lebensrettungsgesellschaft. Jeweils am Mittwochnachmittag steht das Hallenbad der Öffentlichkeit zu Verfügung.

Obwohl die Motion seinen Plänen einen Strich durch die Rechnung macht, empfahl der Gemeinderat den Stimmberechtigten, sie für erheblich zu erklären. Dies, da er erkannte, dass die Zukunft ihres Hallenbads die Dornacher beschäftigt. Nichtsdestotrotz teilte man den Einwohnern in den Erwägungen zur Gemeindeversammlung mit: «Die vom Gemeinderat genehmigte Stossrichtung der Machbarkeitsstudie zur Erneuerung der Schul- und Sportanlagen baut auf einem Verzicht auf eine Schwimmhalle auf.» Bei einem allfälligen Neubau würden sich wiederum die Fragen des Standorts, des Betriebskonzepts und der Kooperation stellen.

Bevor die Stimmberechtigten dem Hallenbad ihre Zuneigung aussprachen, betonte Motionärin Weyermann in ihrer Rede, dass sie sich gegen einen Neubau stelle. «In unserer Motion steht, dass wir die bestehende Schwimmhalle erhalten möchten. Wir wollen kein zweites Aquabasilea in Dornach.» Auch Hanspeter Ruesch, Mitglied der IG Schwimmhalle, erklärt am Tag nach der Gemeindeversammlung auf Anfrage: «Wir plädieren dafür, das Hallenbad am jetzigen Ort zu erhalten und die Dreifachturnhalle woanders zu bauen.» Der Gemeinderat hat nun den Auftrag, die Erneuerung der Schul- und Sportanlagen zu überarbeiten und eine Schwimmhalle zu integrieren. Ob es sich um das bestehende Hallenbad oder einen Neubau handelt, ist nicht klar. Gemeindepräsident Christian Schlatter (Freie Wähler) erklärte den Stimmberechtigten: «Die Texte der Motion und der Petition unterscheiden sich. Während in der Motion von einem Fortbestehen des Hallenbads am aktuellen Ort die Rede ist, verlangt dies die Petition nicht explizit. Das neue Projekt wird voraussichtlich im November vor die Gemeindeversammlung kommen.