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Gemeinderäte sind oft bekannte Gesichter im Ort. Sie werden nicht ihrer Parteizugehörigkeit wegen gewählt, sondern weil sie der Nachbar kennt. Oder weil sie einfach als Persönlichkeit überzeugen.
Man findet sie. Politiker, die nicht nur Sachpolitik fordern und gerne darüber reden, sondern Sachpolitik machen. Sie leben in den 86 Baselbieter Gemeinden, die am vergangenen Sonntag ihre Legislativen und Exekutiven wählten.
Zum Beispiel in Zunzgen. In der Zweieinhalbtausend-Seelen-Gemeinde im Bezirk Sissach lag die Wahlbeteiligung bei 44 Prozent. Es gibt zwei Parteien, die Vereinigung Freie Wähler Zunzgen (VFWZ) und die Arbeiter- und Angestellten-Union (AAU). Das politische Klima sei derzeit gut, sagt der neu gewählte Gemeinderat Urs Scholer (VFWZ). Er erhielt 313 Stimmen und übertraf damit das absolute Mehr von 246 auf Anhieb.
Im Vorfeld der Wahlen habe er viele positive Rückmeldungen erhalten. Mit grossen Parteien kann Scholer nicht viel anfangen. Auch nicht mit der SVP, die ihm eigentlich noch am nächsten stehe. Scholer will vor allem etwas für die Gemeinde tun, in der er gerne lebt. Deshalb wagt er den Schritt von der Baukommission in den Gemeinderat.
Die Lust, Verantwortung zu übernehmen
Oder in Pratteln. In der Agglomerationsgemeinde mit rund 15 000 Einwohnern will sich Neo-Gemeinderat Emanuel Trueb (CVP) dafür einsetzen, dass Familien auch künftig bezahlbaren und attraktiven Wohnraum finden. Der Vater von vier Kindern und oberste Basler Stadtgärtner findet, Pratteln sei zurzeit die interessanteste Gemeinde auf der Ergolz-Rhein-Linie. Trueb will deshalb mithelfen, Pratteln zu modernisieren und endgültig vom Image der hässlichen Vorortsgemeinde zu befreien. Ideen hat er bereits viele.
Der «Sonntag» traf fünf neue Gemeinderäte aus den fünf Baselbieter Bezirken. Sie alle wohnen schon lange in ihrer Gemeinde und wollen nun mehr Verantwortung übernehmen. Im Juli treten sie ihr Amt an. Mirjam Schmidli (Grüne), Urs Scholer (VFWZ), Emanuel Trueb (CVP), Simone Wisler (parteilos) und Pascal Cueni (BDP) erzählen, warum sie kandidierten und was sie in ihrer Gemeinde verändern möchten.