Nach vier Jahren ist es wieder soweit, im Baselbiet wird die Königin der Früchte gefeiert. Dieses Mal oberhalb des Schillingsrainhofs in Liestal. Die Ernte soll dieses Jahr gut ausfallen.
Das Chirsifescht zieht in die Kantonshauptstadt: Nachdem der seit 2007 alle vier Jahre stattfindende Anlass die letzten drei Male in Wintersingen über die Bühne gegangen ist, steht die Kirsche am 1. Juli in Liestal im Zentrum. «Wir wollten einen Standort finden, an dem wir besser erreichbar und näher an der Stadt sind», erklärt Katja Lüthi vom Baselbieter Obstverband, Präsidentin des Organisationskomitees (OK) des Fests. «So ist es einfacher, auch spontan vorbeizukommen.»
Dies etwa tagsüber, wenn der Fokus auf Familien und Kindern liegt: Zwischen 10 und 16 Uhr treten Saxofonisten und Sängerinnen der Regionalen Musikschule Liestal auf, die «Zaubersocken» zeigen eine Familienzauberaufführung, und der Kindermusiker Bruno Hächler steht auf dem Programm. Die Chirsisafari bietet Informationen rund um die Königin der Früchte und wird von Obstproduzenten begleitet, die vor Ort über die Frucht informieren und Fragen der Besuchenden beantworten.
«Das Lernen soll mit Spass verbunden werden», erklärt Lüthi die Idee des Chirsifeschts. Dieses Jahr liege der Fokus ausserdem darauf zu zeigen, dass die Kirsche auch zum Kochen geeignet ist – je nach Sorte auch für herzhafte Speisen. Das könne man an den Essensständen gleich selber ausprobieren. Während des Tags rechne man mit rund tausend Gästen – «je nach Wetter aber vielleicht auch mehr», so Lüthi.
Abends soll es rund 2000 Besucherinnen und Besucher geben. Denn der neue Standort soll ein breiteres Publikum anziehen, aber auch ein weiterer Faktor soll dafür sorgen: Das Abendprogramm. Dafür warten die Organisatorinnen und Organisatoren mit grossen Namen auf.
Von 19.30 Uhr bis Mitternacht steht das Open-Air-Konzert an: Der Basler Sänger Zian und die Songwriterin Mira Lora stehen dabei auf der Bühne. «Den Abend und das Fest krönen», wie das OK schreibt, wird schliesslich Mundart-Rapper Bligg. «Uns war wichtig, Schweizer Künstler zu organisieren», sagt Lüthi. Sie hofft, dass die Acts auch jüngeres Publikum ansprechen und zum Schillingsrainhof locken.
Der Vorverkauf habe eben erst begonnen, und man sei optimistisch, sagt die OK-Präsidentin. Falls es am 1. Juli noch Tickets für den Abend gebe – sie kosten je 50 Franken –, würden diese an der Abendkasse verkauft.
Noch fünf Wochen dauert es bis zum Fest – die Kirschen haben also noch etwas Zeit zu wachsen. Doch wie steht es eigentlich um die diesjährige Ernte?
Die Obstproduzenten würden eine gute Ernte mit grossen Kirschen erwarten, meint Katja Lüthi. «Es gab keinen grossflächigen Frost, die Natur hatte gute Bedingungen, und daher dürfen wir uns auf eine gute Ernte mit feinen Kirschen freuen.»
Der viele Regen erschwere den Obstbauern aktuell die Arbeit, schade aber den Kirschen nicht, betont sie. Man könne etwa weniger mit dem Traktor arbeiten und müsse den Krankheitsdruck in den Kulturen gut beobachten. «Wir müssen deshalb derzeit alle Tage mit gutem Wetter voll ausnutzen und so viel wie möglich erledigen.»