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Die Fasnacht 2012 wurde schränzend und fätzend verabschiedet. Nach dem Kirchenglockenläuten ging der halbstündige Cheruus-Umzug los - mit vielen oft Furcht einflössenden Larven. Am Zeughausplatz wurde danach noch bis in die tiefe Nacht gefeiert.
Pünktlich sind sie, die in Guggen-gruppen organisierten Fasnächtler. Denn vor der Kaserne und auf dem Wasserturmplatz standen sie bereit, am Samstagabend kurz vor 19 Uhr. Mit dem letzten Glockenschlag zur siebten Abendstunde sollte der Cheruus-Zug der Guggen durch die Hauptgasse beginnen. Kaum waren jedoch die Stundenschläge verhallt, machten alle Glocken der Stadtkirche mit ihrem Sonntagabend-Geläute den Guggenmusiken Konkurrenz.
So begann das nach zehn Minuten ausklingende Läuten der Kirchenglocken überzugehen ins kräftige Fätzen und Schränzen der ersten Gugge, der Schlappschwänz aus Frenkendorf. In gebührendem Abstand folgten die weiteren Guggen, als sechste die erste Liestaler Formation, die Milchgugge.
Die oft Furcht einflössenden Larven der Guggen passten närrisch gut zum markerschütternden Fätzen der Blas- und Schlaginstrumente. Guggen aus Liestal und Umgebung, aber auch je eine aus den Kantonen Luzern und Aargau, liessen bei ihrem Umzug vom Törli zum Zeughausplatz das ganze Stedtli erbeben: Los Ventilos (Oberdorf), die Wasserfallenschränzer (Reigoldswil), Windläfurzer (Ziefen), Fotzelcheibe (Itingen) – um nur einige zu nennen.
Das Treiben dauerte noch lange
Die begeisterten Zaungäste standen dicht an dicht. Wer allerdings allzu gebannt die schauerlichen Masken bewunderte oder dem kakophonischen Dröhnen lauschte, sah sie nicht kommen – jene Maskierten, die ihre letzten Räppli gleich kiloweise loswerden wollten. Als 18. Formation bildeten die Schwarzbuebe-Schränzer aus Nuglar, die ihr 25-jähriges Bestehen feierten, den Abschluss. Wilde Guggen, wie im Vorfeld «befürchtet» worden war, nahmen am Cheruus in Liestal nicht teil.
Nach einer guten halben Stunde war der Cheruus-Umzug vorbei. Das Treiben verlagerte sich nun auf den Zeughausplatz, und vor die Kaserne – es dauerte noch lange in die Nacht hinein. Die Fränkeschränzer aus Bubendorf spielten und sangen ihre Dorfhymne, in der es unter anderem heisst: «Mir säge danggeschöön». Der Cheruus-Dank galt den aktiven Fasnächtlern wie auch den Zaungästen.
Derweil traten auf der Bühne des fasnächtlich geschmückten «Engel»-Saals Guggen auf. Die dunklen Vorhänge der Bühne bildeten eine passende Kulisse für die bunten Kostüme der Kakophoniker. Im 20-Minuten-Takt traten bis nach Mitternacht insgesamt 13 Formationen aus der Region auf, ermuntert vom kräftig applaudierenden Publikum. In bester Stimmung fand hier die Fasnacht 2012 mit dem Liestaler Cheruus ihren Abschluss.