Vor 40 Jahren ideal, heute finanziell und ökologisch nicht sinnvoll: Die Liegenschaft in Langenbruck sucht eine neue Käuferschaft. Gleichzeitig sucht die Stiftung neue Räumlichkeiten in einer urbaneren Umgebung.
Über 40 Jahre war das Ökozentrum am Schwengiweg in Langenbruck zu Hause. Doch nun wird ein neuer Standort gesucht: Wie die Stiftung für angepasste Technologie und Sozialökologie schreibt, will man mit dem Zentrum in einen urbaneren Raum ziehen. Für das aktuelle Gebäude wird eine Käuferschaft gesucht.
Vor vier Jahrzehnten sei die heutige Liegenschaft ideal gewesen, heisst es in der Mitteilung. Im Gebäude mit viel Umschwung konnten die Mitarbeitenden und ihre Familien leben. «Während sich das Ökozentrum professionalisierte, änderten sich die Bedürfnisse. Aus den Wohnungen wurden Labore und Büros, der Umschwung wurde nicht mehr genutzt», heisst es weiter.
Diese Situation hat sich 2021 verschärft: Damals wurden die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten mit Industriebezug beendet, der Fokus liegt heute ganz auf der Bildung und Beratung für Schulen, Unternehmen und die öffentliche Hand. «Wir wussten schon damals, dass wir mit dem kleineren Team viel unbenutzten Platz haben würden», sagt Mediensprecherin Rebekka Ebneter auf Anfrage. Man habe aber gehofft, für diesen eine andere Nutzung zu finden – es sei etwa geprüft worden, ob man einen Teil der Räumlichkeiten vermieten wolle.
«Doch es hat sich herausgestellt, dass ein Verkauf die beste Lösung ist», sagt Ebneter. Ökologisch und finanziell sei es nicht sinnvoll gewesen, den Raum ungenutzt zu lassen. Für die Liegenschaft wird deshalb eine neue Käuferschaft gesucht, deren Zweck dem Potenzial des Gebäudes und Umschwungs gerecht wird.
Hinzu kommt, dass die Mitarbeitenden seit der Neuausrichtung des Zentrums vermehrt unterwegs sind: «Sie sind immer wieder draussen bei den Leuten», so Ebneter. Ein neuer Standort soll den Austausch erleichtern und deshalb in einem urbaneren Raum liegen. «Wir haben es zwar wirklich schön hier oben und es ist auch ein tolles Gebäude», meint Ebneter. «Aber ich glaube, die meisten freuen sich darauf, dass der Aufwand kleiner wird.»
Das Ökozentrum rechnet mit mindestens neun bis zwölf Monaten, bis eine Käuferschaft sowie neue Räumlichkeiten gefunden sind. Wo genau letztere liegen werden und was die Anforderungen sind, ist noch unklar – der Prozess habe eben erst begonnen. Klar ist aber: Der Aspekt der Nachhaltigkeit ist wichtig. Und: Das Ökozentrum möchte seinen Wurzeln im Baselbiet treubleiben.
Abschliessend ausschliessen kann Ebneter aber nicht, dass der Kanton verlassen werden könnte: «Wenn sich im Baselbiet wirklich nichts finden lässt, das passt, müssen wir andere Optionen sicher auch anschauen. Aber es ist ein grosser Wunsch, hier zu bleiben, und wir sind zuversichtlich, dass es klappt.»
Mit der Gemeinde Langenbruck habe man rechtzeitig den Dialog gesucht und sie über die Umzugspläne informiert. «Es war sehr viel Verständnis da dafür, dass wir den Schritt gehen müssen», so Ebneter.
Das bestätigt auch der Gemeindepräsident Hector Herzig. Man bedauere den Wegzug zwar sehr. «Das Ökozentrum war in der ganzen Zeit ein wichtiger Partner, ein wichtiger Arbeitgeber, und zudem hat es auch die gesellschaftliche Entwicklung von Langenbruck massgeblich beeinflusst.» Aber der Gemeindepräsident zeigt Verständnis für das Zentrum. Denn auch er sieht: «Die strategische Neuausrichtung macht diesen Schritt notwendig.»