Bei der Gemeinderatsersatzwahl vom 13. Februar kommt es zu einer Kampfwahl. Als Kandidat stellt sich der vor knapp zwei Jahren abservierte Gemeinderatsvizepräsident Markus Schneider erneut zur Verfügung.
Markus Schneider ist einer, der in die Zukunft blickt und nicht zurück in die Vergangenheit schaut. Deshalb bewirbt sich der Diegter erneut für ein Gemeinderatsmandat. Schneider gehörte bereits bis Mitte 2020 während zweier Jahrzehnte der kommunalen Exekutive an, davon zwölf Jahre als deren Vizepräsident.
Im Februar 2020 wurde er mit bloss einer Stimme Unterschied als einziger der fünf Bisherigen nicht wiedergewählt; er erreichte zwar das absolute Mehr, blieb jedoch als Überzähliger auf der Strecke.
«Ich bin ein typischer Baselbieter», erklärt Markus Schneider und schiebt nach: «Mir wei luege.» Er möchte nicht mehr über seine Abwahl reden. Vor ein paar Tagen habe er sich mit seiner Kandidatur befasst. Auch sei er angefragt worden. Dann habe er sich gesagt: «Ich versuche es nochmals.»
Der pensionierte Bauer hat seine offizielle Bewerbung für die Gemeinderatsersatzwahl vom 13. Februar vorgestern Dienstag eingereicht. Als weiterer Kandidat steigt Mahmut Leuthold ins Rennen. Schneider erklärt seine Motivation so:
«Ich würde sehr gerne meine langjährige Erfahrung wieder in den Dienst der Gemeinde stellen. Als Rentner habe ich genügend Zeit für die anstehenden Aufgaben.»
Über sich verrät er, dass er vor allem Kühe mag, aber auch die «wunderbare» Oberbaselbieter Landschaft geniesst. «Und ich plane, texte und rede für mein Leben gern.»
Mit dieser Kandidatur riskiert Markus Schneider eine weitere Wahlniederlage. Dazu meint er: Am 13. Februar würde er nicht abgewählt, sondern bloss einfach nicht gewählt. «Das ist ein Unterschied.» Im Dorf ist Schneider bekannt. Laut eigener Aussage kennen ihn viele Diegterinnen und Diegter.
Sollte der Parteilose in gut drei Wochen gewählt werden, würde er Nachfolger seines Nachfolgers. Denn Martin Schmid, der auf Anfang November zurücktrat, war Markus Schneider bei der damaligen Erneuerungswahl als Neuangetretener knapp vor der Sonne gestanden. Wegen beruflicher Neuorientierung demissionierte er nach gut eineinhalbjähriger Amtstätigkeit schon wieder.
Schneider engagierte sich früher als Funktionär im Feuerwehrwesen und im Turnsport. Politisch gehörte er als Junger der SVP an, später wechselte er zur FDP, für die er einst für den Landrat kandidierte. Seit ein paar Jahren ist Schneider parteilos.
Solches wie jetzt Markus Schneider in Diegten versuchte letzten Sommer in Seltisberg Bernhard Zollinger. Dieser war bei den Erneuerungswahlen im Frühjahr 2020 gar als Gemeindepräsident deutlich abserviert worden. Nach dem Rücktritt von Dörte Bassi, die Zollinger seinerzeit aus dem Gemeinderat gedrängt hatte, bewarb er sich erneut – und fuhr wiederum eine krachende Niederlage ein. Gewählt wurde Ende August Ruth Spalinger mit 281 Stimmen, für Bernhard Zollinger wurden bloss 134 Wahlzettel eingelegt.