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Bruno Wahl und Thomas Rudin sprechen mit der bz über das neue Markenzeichen des Musikvereins Bubendorf.
Bruno Wahl: Die jetzige Uniform ist mittlerweile 32 Jahre alt. Während dieser Zeitspanne trugen wir sie 374-mal, sie wurde arg strapaziert. Optisch kommt unsere Uniform aus der Distanz zwar noch gut daher, aber näher betrachtet offenbart sie schon gewisse Abnützungserscheinungen. Entscheidend war auch, dass wir über keinen Reservestoff mehr verfügten.
Thomas Rudin: Unsere Mitglieder, auch die jungen, finden das toll. Wir haben viele Auftritte, machen Marschmusik – wir gehören zusammen. Eine Uniform ist identitätsstiftend. Ich staune immer wieder, wie die Jungen sie gerne anziehen. Unsere jüngsten Aktivmitglieder sind 17-jährig. Der MV Bubendorf ist ein bestens bekannter Verein und musiziert auf guten Niveau. Das macht die Mitglieder stolz.
Rudin: Auf jeden Fall. Die Uniform ist wie eine Visitenkarte, sie ist ganz wichtig.
Wahl: Unsere Uniform ist zu einem Markenzeichen geworden. Ich behaupte, dass wir viele Auftritte auf unserer langen Liste nicht hätten bestreiten können ohne unsere tolle Uniform.
Wahl: Das dürfen wir nicht sagen. Es ist noch geheim.
Wahl: Bis jetzt haben alle Aktivmitglieder dichtgehalten. Nur sie wissen, wie die neue Uniform aussieht.
Rudin: Nein, das nicht. Aber wir haben allen ins Gewissen geredet.
Wahl: Unsere Mitglieder haben sehr viel mitgearbeitet. Die Uniform ist nicht in der Uniformenkommission gewachsen. Diese brachte bloss die Vorschläge und stellte sie mit dem Schweizer Lieferanten und Hersteller zusammen. Darüber abgestimmt hatten immer die Mitglieder, die Resultate fielen stets sehr klar aus.
Rudin: Im Jahr 2014 verteilten wir Fragebogen an die Mitglieder. Die Antworten ergaben, dass wir auch künftig Marschmusik betreiben wollen. Das war der entscheidende Punkt. Somit kam nur eine Marschmusik-Uniform infrage.
Rudin: Ja, dieses Gefühl habe ich. Man muss den Verein spüren, um eine Uniform auszuwählen. Und ich glaube, wir haben dieses Gespür gehabt. Wir gingen Schritt für Schritt voran und befragten die Mitglieder immer wieder. Als der Entscheid fiel, liessen wir zwei Musteruniformen anfertigen. Diese präsentierten wir dem Verein, eine davon gelangte in die engere Wahl. Danach wurden noch kleinere Sachen geändert und angepasst.
Wahl: Erstaunlicherweise habe ich bis jetzt noch von niemandem gehört, dass ihm die neue Uniform nicht gefalle. Bestimmt wird sie aufgrund unserer jahrelangen Erfahrung auch während der Auftritte taugen.
Wahl: 220'000 Franken, Reservestoff für 30 Uniformen inklusive.
Wahl: Der Lotteriefonds und die Gemeinde bestreiten zusammen etwa ein Drittel der Gesamtkosten. Der Kassensturz am vergangenen Sonntag ergab, dass wir bei Privatpersonen Spenden von über 60'000 Franken gesammelt hatten. Firmen tragen mit rund 10'000 Franken auch einen Teil bei. Den Rest übernimmt unser Verein, der über Jahre dafür gespart hat.
Rudin: Dem Verein. Jedes Mitglied, das austritt, muss seine Uniform zurückgeben. Sie ist nur ausgeliehen.
Wahl: Ja, das haben wir so entschieden.
Wahl: Nein, gar nicht. Die Idee ist im Kreis dieser Musiker entstanden – Kollegen, die mit uns jeweils nach der Musikprobe an den runden Tisch sitzen. Einzelne Musiker haben seit Jahrzehnten nicht mehr Musik gespielt. Sie mussten wieder üben. Dies war die einzige Knacknuss. Unsere jungen Mitglieder standen dieser Oldie Night zuerst kritisch gegenüber. Sie haben die Orchester nicht gekannt und wissen nicht, welche Emotionen da bei Älteren noch mitspielen. Unsere Jugend brachte einen Guggen-Abend ins Spiel. Aber die älteren Vereinsmitglieder konnten die Jungen schliesslich überzeugen. Und die Mehrzweckhalle wird zur Freude aller bumsvoll sein.
Wahl: Die ganze Zeremonie ist in zwei Teile gegliedert und dauert gut dreieinhalb Stunden. Am Anfang kommt unsere neue Uniform noch nicht zur Geltung, wir blicken zurück auf viele unvergessliche Erlebnisse mit der alten. Im zweiten Teil lüften wir dann das Geheimnis.
Rudin: Wir möchten sie ins Ausland verschenken, einem Verein, der sich so was finanziell nicht leisten kann. Wohin ist noch offen. Zur Diskussion steht ein polnischer Verein.