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Die SP will mit «den aktivsten Wahlkampf in der Geschichte der SP Baselland» die Wahlen 2019 gewinnen. Die Linken setzen dabei auf den direkten Kontakt zum Volk.
Mangelnde Motivation kann man der Baselbieter SP im Wahlkampf gewiss nicht vorwerfen. Ganz im Gegenteil: Die Genossinnen und Genossen wollen «den aktivsten Wahlkampf in der Geschichte der SP Baselland» aufziehen. Dies verkündete Kantonalpräsident Adil Koller an einer Medienkonferenz am Dienstagvormittag in Liestal.
Dafür nimmt die SP alle ihre Mitglieder, Bekannte und Sympathisanten in die Pflicht. Bis zum Wahltag am 31. März 2019 sollen diese 10 000 Gespräche mit Menschen führen, vorwiegend am Telefon. Die SP-Wahlkampagne soll statt einer «Plakate- und Inserateschlacht» – dafür fehle mit dem Gesamtbudget von 217 700 Franken das Geld – auf den direkten Kontakten zum Wahlvolk basieren. Regierungskandidatin Kathrin Schweizer hat es Ende vergangener Woche mit ihrer dreitägigen Velotour durch das Baselbiet vorgemacht.
Neben ihrer Transparenz in Fragen der Wahlkampfkosten, die sie nun auch von den anderen Parteien einfordert, will sich die SP in der Ausführlichkeit und Konkretheit ihres Wahlprogramms von der Konkurrenz abheben. Darum hat sie ihre Wahlplattform, die von der Delegiertenversammlung Ende August in Pratteln verabschiedet wurde, in einer Auflage von 2000 Exemplaren drucken lassen und zum kapitelweisen Download auf ihrer Homepage bereit gestellt. Die 48-seitige Broschüre im A 5-Format führt die Ziele, Forderungen und Visionen eines künftigen Baselbiets à la SP im Detail aus.
Neben bereits sattsam bekannten Forderungen wie der stärkeren Besteuerung hoher Einkommen, der Reduktion des Fluglärms oder dem Stimmrecht für niedergelassene Ausländerinnen und Ausländer finden sich darin auch Utopien wie der Gratis-öV für alle. Die Wahlplattform gebe eben vertieft die Haltungen der Parteibasis wieder, unabhängig von der Realisierbarkeit einzelner Punkte, sagte Parteipräsident Koller. Für den Wahlkampf fasst die SP ihr Programm in die fünf Slogans «Bezahlbare Krankenkassenprämien für alle», «Bezahlbarer Wohnraum für alle», «Gute Schulen – kein Bildungsabbau», «Unseren Lebensraum schützen» und «Abbau stoppen – öV stärken» zusammen. Alles das sei «Nur mit uns!», also mit der SP zu erreichen.
Mit ihrem Programm präsentiere die SP «eine klare Alternative zur rechten Abbau- und Filzpolitik», sagte Wahlkampfleiter Jonas Eggmann. Gekrönt werden soll der zum Ziel erhobene «aktivste Wahlkampf der Geschichte» nicht nur mit dem Wiedereinzug in die Regierung, sondern auch mit dem «Brechen der rechten Mehrheit» im Parlament.
Wie viele Landratssitze genau die SP 2019 hinzugewinnen will, wollte Koller nicht im Voraus verraten. Zumindest bei den eigenen Mitgliedern habe es aber mit dem Zuwachs geklappt. Seit 2015 hat sich laut Koller die Parteibasis von 1200 auf 1360 Mitglieder verbreitert.