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In Aesch Soleil soll es keinen See zum Baden und Verweilen geben, sondern ein Weiher mit ökologischer Bedeutung. Das Vorhaben erlitt an der Gemeindeversammlung einen Rückschlag.
Im Rahmen der Diskussion über den Planungskredit für den See im Entwicklungsgebiet Aesch Soleil überraschte Gemeindepräsidentin Eveline Sprecher (SP) an der Gemeindeversammlung die rund 40 Anwesenden. Der Gemeinderat habe einen Grundsatzentscheid gefällt, sagte sie. Demnach solle Aesch keinen See zum Baden und Verweilen erhalten, sondern einen Weiher mit vor allem ökologischer Bedeutung.
Der Weiher soll unter anderem über Dachwasser gespiesen und mit bereits bestehenden Weihern in der Umgebung vernetzt werden. Der Weiher soll auch Aufenthaltsmöglichkeiten bieten, aber nicht überall zugänglich sein. Langfristiges Ziel sei es, so Sprecher, die Bevölkerung – gerade jene mit eigenen Gärten – für ökologische Themen zu sensibilisieren.
Doch das Weiherprojekt erlitt an der Gemeindeversammlung einen Rückschlag, da der Planungskredit in der Höhe von 110'000 Franken auf Antrag der Gemeindekommission aus dem Budget gestrichen wurde. Man solle parallel zum Kultur + Sport Zentrum, dem Dom, kein zweites Grossprojekt aufgleisen, mahnte Kommissionspräsident Dominik Häring (FDP).
Die Kommission forderte eine Sondervorlage für den Weiher. Gemeindepräsidentin Sprecher äusserte daraufhin ihr Bedauern, da es wichtig sei, dass die Gemeinde dem Kanton möglichst rasch einen klaren Plan vorlegen könne. Der Weiher soll im Entwicklungsgebiet ein wichtiger Bestandteil des Freiraumkonzepts werden, an dem sich auch kommende Quartierpläne orientieren.
Dom-Abstimmung im April
Im Budget 2021 plant Aesch bei Gesamtausgaben von 46 Millionen Franken mit einem Aufwandüberschuss von 1,5 Millionen Franken. Vor allem markant tiefere Einnahmen aus dem Finanzausgleich – minus 1,9 Millionen Franken im Vergleich zum Budget 2020 – schlagen zu Buche. Die Gebergemeinden erwarten aufgrund der Corona-Pandemie weniger Steuereinnahmen, betonte Finanzchef Andreas Spindler (SVP).
Der Steuerfuss wurde bei 56 Prozent belassen. Trotz der negativen Aussichten hält der Gemeinderat am Millionenprojekt Dom fest. «Wir können uns das nach wie vor leisten», ist Gemeindepräsidentin Eveline Sprecher überzeugt. Darüber soll eine Freiluft-Gemeindeversammlung am 24. April abstimmen, oder falls es die Situation dann noch nicht zulässt, am 29. Mai.