Startseite
Basel
Baselland
Die Salzabbaupläne auf der Rütihard lösen breiten Widerstand in der Bevölkerung aus. Am Montagnachmittag reichten die Initianten der Bewegung «Rettet die Rütihard» über 6000 Unterschriften ein.
Es war Mitte März, als der Bürgerrat Muttenz eine Handvoll Rütihard-Pächter zu einer Information einlud. Landwirt Ruedi Brunner gehörte damals zu den eingeladenen Personen und wusste nicht, worüber die Bürgergemeinde sprechen würde. Der Bürgerrat um seinen Präsidenten Hans-Ulrich Studer berichtete über geplante Sondierbohrungen auf der Rütihard. Für Brunner sprachen die Anzeichen eine klare Sprache: Der Salzabbau auf der Rütihard ab dem Jahr 2025 ist beschlossene Sache. Er sei aus allen Wolken gefallen, erzählte Brunner später. Schon sein Vater hatte das Land auf der Rütihard bewirtschaftet. Es sei das beste Stück Land in Muttenz und ein ausgewiesenes Naherholungsgebiet.
- «In Muttenz ist bereits ein ganzes Gebiet durchlöchert» – Landwirt geht auf die Barrikaden
- Wut über geplante Salzbohrungen – Muttenzer stellen sich hinter empörten Landwirt
- Genug Entschädigung für Salzbohrung, «mir geht es um die wertvolle Landschaft auf der Rütihard»
- Rütihard spielt in der Salinen-Planung die Hauptrolle
- Geschäftsführer der Schweizer Salinen: «Wir haben gewusst, dass es Widerstand geben wird»
- Salzgewinnung auf der «Rütihard»: Pro Natura Baselland will sich gegen Pläne wehren
- Nach heftigem Gegenwind: Auf der Rütihard wird vorerst nicht nach Salz gebohrt
- Nach massiver Kritik an geplanten Salzbohrungen: Salinen starten Charme-Offensive
- Saline und Gegner der Salzbohrungen finden den Dialog - die Skepsis bleibt
Zum Missfallen der Bürgergemeinde und der Salinen gelangte Brunner mithilfe seiner Familie über Nacht an die Öffentlichkeit. Die Facebook-Gruppe «Rettet die Rütihard!» zählte binnen weniger Stunden über 600 Mitglieder. Er könne es nicht zulassen, dass die Bevölkerung erst am 12. Juni über die Pläne der Saline ins Bild gesetzt werde, sagte Brunner.
Die Fürsprecher Brunners sind zahlreich. Früh schon, sprach sich die FDP Muttenz gegen die Salzförderung auf der Rütihard aus und lancierte eine Petition. Pro Natura und die Grünen Baselland unterstützten den Vorstoss. Sie fordert den Landrat dazu auf, das Gebiet Rütihard aus dem Konzessionsgebiet zu streichen, den Schweizer Salinen also das Nutzungsrecht zu entziehen. Die Konzession läuft Ende 2025 aus – der Landrat wird über eine Verlängerung befinden.
Rund zwei Monate nachdem die FDP ihre Rütihard-Petition lancierte, reichten die Initianten am Montag 6'211 Unterschriften ein. Die Petition ist das bislang politisch stärkste Zeichen im Widerstand gegen den geplanten Salzabbau. Und doch ist sie für Regierung und Landrat nicht verbindlich. Die Petitionskommission wird die Aufforderung der Bohrgegner beraten. Die Rütihard-Pläne der Schweizer Salinen bleiben unter grossem Druck der Öffentlichkeit.