Bessere Kontrolle
Scientology muss seine Stände in Liestal künftig gut sichtbar anschreiben

Sie nennen sich selbst Anti-Scientology-Aktivisten. Und aktiv sind Beat Künzi und Yolanda Sandoval Künzi ohne Frage. Das Rünenberger Ehepaar beobachtet jede Bewegung, die Scientology in der Region Basel macht. Dabei schiessen sie teils übers Ziel hinaus. Doch nun haben sie in Liestal etwas erreicht.

Michael Nittnaus
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Die Anti-Scientology-Aktivisten Yolanda Sandoval Künzi und Beat Künzi.

Die Anti-Scientology-Aktivisten Yolanda Sandoval Künzi und Beat Künzi.

Michel Canonica

Vor einer Woche monierten sie bei der Liestaler Stadtverwaltung, dass Scientology am 19. September und am 14. November jeweils einen Stand beim Parkplatz Allee betrieben habe und damit 2020 auf fünf Aktionen komme. Liestal sieht aber für Organisationen, die Werbung machen wollen, bloss vier Aktionen pro Jahr vor. Tatsächlich hatte die zuständige Stadträtin Regula Nebiker Anfang September in dieser Zeitung gesagt, dass ein ausgefallener Termin ersatzlos wegfalle und Scientology 2020 nur noch eine Aktion bleibe. Jetzt korrigiert sich Nebiker. Sie habe damals noch keine Kenntnis vom Gesuch für den 19. September gehabt.

Tatsache aber sei, dass Scientology zuvor nur am 22. Februar und am 31. März in Liestal war – dieses Jahr also wie erlaubt vier Mal. «Asche auf mein Haupt», entschuldigt sich Nebiker für das Missverständnis. Noch in einem anderen Punkt muss die Stadträtin zurückkrebsen: Entgegen ihrer Ankündigung, dass Scientology künftig wenigstens den Stand sichtbar anschreiben müsse, war davon diesen Herbst nichts zu sehen. Die Künzis sind überzeugt, dass dann viel mehr Menschen den Stand meiden würden. Nun gelobt Nebiker Besserung: «Wir werden darauf in Zukunft besser achten.»