Mäht ein Landwirt sein Feld, kommen immer wieder Rehkitze zu Schaden. Damit das nicht passiert, haben zwei Drohnenpilotinnen mit zwei weiteren Piloten eine Interessensgemeinschaft gegründet und werden ab Ende April die Drohnen steigen lassen.
Timon Hägler wurde beim Drohnenfliegen spontan von Alexandra Battus angesprochen. Die erfahrene Drohnenpilotin setzt ihre Flugkünste für die Rehkitzrettung ein und überzeugte Hägler mitzumachen. Aus diesem Gespräch entsteht nun zusammen mit zwei weiteren Piloten die Interessensgemeinschaft Rehkitzrettung Birsigtal. Zurzeit läuft auf der Crowdfounding-Plattform Lokalhelden eine Geldsammlung.
Vom gesetzten Ziel von 12’000 Franken sind die Verantwortlichen noch rund 3000 Franken entfernt. Gelingt dies, was anzunehmen ist, wird die Pilotengemeinschaft Drohnen mit Wärmebildkamera anschaffen. «Das sind spezielle Drohnen», erklärt Hägler den hohen Preis.
Die Landwirte sehen beim Mähen der Wiesen den Reh-Nachwuchs im hohen Gras nicht. In der Schweiz sterben so Tausende Rehkitze. Mit den Drohnen werden die Liegeplätze der Jungtiere erkannt, markiert oder durch eine Harasse geschützt. Oder die jungen Rehe können durch Jäger an einen sicheren Ort disloziert werden.
Starten möchten die beiden Pilotinnen und die zwei Piloten möglichst bald. «Wir müssen zuerst die Drohnen beschaffen und alle instruieren, damit die Einsätze problemlos klappen», erklärt Hägler. Spätestens Ende April wollen die vier bereit sein. Vorgängig sprechen sie mit den Landwirten und den Jagdgesellschaften. Da Alexandra Battus bereits in den letzten Jahren Einsätze in Oberwil geflogen ist, bestehen schon diverse Kontakte.
Sie teilen die Gemeinden im Birsigtal untereinander auf. Für jedes Dorf gibt es einen Zuständigen sowie einen Stellvertreter, der bei Krankheit einspringen kann. Die Felder und Wiesen werden vorgängig elektronisch erfasst und auf die Fernsteuerung geladen. Mit zusätzlichen Bildschirmen können Helferinnen und Helfer die Wärmebilder beobachten und von den Piloten mit Funkgeräten informiert werden.
Ebenfalls hat sich auf dem Dorneckberg eine weitere Interessensgemeinschaft mit demselben Ziel gegründet. Auch sie hat eine Geldsammlung gestartet, um in dieser Saison rund um Dornach Rehkitze zu retten.