Es ist ein Meilenstein: Das Baselbieter Sportamt eröffnet einen Bewegungspark. Das ist aber noch nicht genug: Vier weitere Anlagen sind geplant.
Mit einer Schere bewaffnet bestiegen Regierungsrat Urs Wüthrich und Prattelns Gemeindepräsident Beat Stingelin gemeinsam den «Walker», ein frei schwingendes Gerät, das die Beinmuskulatur kräftigt und die Beweglichkeit des unteren Rücken- und vorderen Beckenbereichs fördert. Es galt, das Band zu durchschneiden, um den Bewegungspark Jörinpark offiziell der Bevölkerung zu übergeben.
Neben dem Walker sollen hier in unmittelbarer Umgebung des Alters- und Pflegeheims Madle künftig auch sechs weitere Geräte die körperliche Ertüchtigung in erster Linie von älteren Erwachsenen fördern. «Natürlich sind aber auch Jugendliche von der Nutzung der robusten Geräte nicht ausgeschlossen», sagte Wüthrich.
Bevölkerung soll sich bewegen
Trotz strömenden Regens liessen es sich zahlreiche Senioren und vor allem Seniorinnen nicht nehmen, den Gerätepark zu besichtigen und unter fachmännischer Anleitung von Mitarbeitenden des Sportamts Baselland auch ausgiebig zu testen. Besonderem Interesse erfreute sich etwa die «Taiji Massage Machine», die – nomen est omen – nicht nur die Feinmotorik von Armen und Händen trainiert, sondern gleichzeitig auch die Handflächen massiert.
«Ich werde garantiert regelmässig hier im Sommer trainieren, am besten am frühen Morgen, wenn sich der Andrang wohl noch in Grenzen hält», zeigte sich Huldi Meyre begeistert vom Angebot. Die rüstige Rentnerin aus Pratteln ist generell sportlich aktiv, geht regelmässig Turnen und Schwimmen.
Weitere Standorte geplant
Neben Personen, die bereits sportlich aktiv sind, sollen Bewegungsparks im Baselland dafür sorgen, dass sich jener Teil der Bevölkerung, der sich kaum körperlich betätigt, verringert. In der Schweiz nehme der Kanton Basel-Landschaft bei diesen Bestrebungen eine Vorreiterrolle ein. In Deutschland, Österreich aber auch in China seien Bewegungsparks, die schon auch mal als «Seniorenspielplätze» bezeichnet würden, bereits gang und gäbe, sagte Urs Wüthrich. Neben Pratteln mit zwei Standorten – das Längi-Quartier erhält Mitte August ebenfalls einen Park – kommen auch Liestal, Therwil und Reinach in den Genuss des Pilotprojekts.
Für die Kosten kommt der Swisslos-Sportfonds auf, «Sie müssen also keine Steuererhöhung befürchten», scherzte Wüthrich. Falls das Angebot genutzt wird, können sich weitere Gemeinden für einen Bewegungspark bewerben. 40 Prozent der Kosten müssen allerdings aus dem eigenen Portemonnaie berappt werden.
Für die Bevölkerung finden bis Ende Juli jeden Montag von 9 bis 11 Uhr und von 17.30 bis 19.30 Uhr Einführungskurse des Sportamts Baselland in den Bewegungspark Jörinpark statt, wobei die Geräte erklärt und ausprobiert werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ausserdem werden auf einer Infotafel alle Geräte einzeln beschrieben.