Gastauftritt
Was für ein Fest! Die Chienbäse sind gebunden, die Fête des Vignerons kann kommen

Am Sonntag zeigen sich die Kantone Basel-Stadt und Baselland als Gastkantone an der Fête des Vignerons. Zum Spektakel gehören die Chienbäse, die nachts ausgetragen werden.

Daniel Ballmer
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Chienbäse - Fête des Vignerons
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Noch ganz am Anfang.
Akkurate Arbeit wie für den Fasnachtssonntag.
Für den Bau eines Chienbäse braucht man Erfahrung.
In einer Scheune auf der Sichtern ob Liestal werden bei grosser Hitze Chienbäse hergestellt.
Gewusst wie!
Die Holzstücke wollen gut ausgewählt sein.
Wichtig ist, dass der Chienbäse satt ist, damit er nicht auseinanderfällt.
Wie in einer grossen Werkstatt.
Föhrenholz wird zugespitzt.

Chienbäse - Fête des Vignerons

Nicole Nars-Zimmer (niz)

Saskia Schenker freut sich schon jetzt. Am Dienstagabend hat es sich die Baselbieter FDP-Präsidentin nicht nehmen lassen, auf einer gemeinsamen Bike-Tour mit Nationalrätin Daniela Schneeberger die Chienbäse-Bauer auf der Liestaler Sichtern zu besuchen.

Am Sonntag ist es soweit. Im Rahmen des Gastauftritts der Kantone Basel-Stadt und Jura wird auch der Liestaler Traditionsanlass das Winzerfest Fête des Vignerons die Stadt Vevey erleuchten. Rund 70 Chienbäse, drei Feuerwagen und eine Art Sänfte werden beim Umzug in Flammen aufgehen. Dazu haben die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer insgesamt 25 Kubikmeter Liestaler Holz verbaut.

Chienbäse als Exportschlager

Der Chienbäse-Umzug 2019 fiel etwas kleiner aus als gewohnt.
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Ein paar der grössten und schwersten Feuerwägen fuhren nicht mit.
Trotzdem wurde es extrem heiss entlang der Umzugs-Route.
Dafür sorgten die über 300 Besenträger und die kleineren Feuerwagen.
Der schwerste Chienbäse war 117 Kilogramm schwer.
Den Entscheid, die grösseren Wagen nicht fahren zu lassen, wurde erst am späten Nachmittag gefällt.
Chienbäse 2019
Ein gfürchiger Fackelträger.
Das Törli bestand seine Feuerprobe.
Das Denkmal war 2018 saniert worden.
Von Brandspuren ist bisher nichts zu sehen.
Das Stedtli riecht nach dem Chienbäse-Umzug jedoch ziemlich verkohlt ...
... und der Boden ist mit Asche, Russ und Abfall übersät.
Den Besenträgern muss jeweils der Nacken gekühlt werden.
Einige tragen gleich eine komplette Feuerwehr-Ausrüstung.
Das Ziehen der Füürwaage macht offenbar Spass.
Die Besenträger haben die Gebilde selber gebaut. Dafür opfern sie jeweils ein paar Nachmittage und Abende.
Das sieht nach Vater und Sohn aus.
Für die Zuschauer heisst es am Chienbäse-Umzug: Alte Kleider anziehen ...

Der Chienbäse-Umzug 2019 fiel etwas kleiner aus als gewohnt.

Juri Junkov

Das vom 18. Juli bis zum 11. August dauernde Fest, das zum Weltkulturerbe der Unesco zählt, findet pro Generation nur einmal statt, die letzte Ausgabe wurde 1999 gefeiert. Der Veranstalter bezeichnet den Chienbäse-Umzug als einen von fünf Höhepunkten. Ehre, wem Ehre gebührt. Das Ganze lässt sich Baselland denn auch einen Batzen kosten. Insgesamt: 43'000 Franken.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Liestaler Chienbäse in der Fremde auftritt. Seine Premiere feierte er 1961 am Eidgenössischen Trachtenfest in Basel. Drei Jahre später war er an der Expo in Lausanne zu bestaunen und 1991 beispielsweise war er Teil des Abschlusses der 700-Jahr-Feierlichkeiten der Eidgenossenschaft in Genf.

Baselbieter Delegation reist an den Genfersee

Das gigantische Stadion wurde eigens für das Fest aufgebaut und bietet Platz für 20'000 Zuschauer.
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Das Spektakel ist farbenfroh.
Eine Libelle fliegt durch die Arena.
Schauspieler bei der Hauptprobe.
In Pausen ist Erholung angesagt.
Über 5000 Schauspieler und Statisten beteiligen sich an der Aufführung.
Das Schminken der Darsteller braucht Zeit.
Probe vor dem Umzug am Donnerstagnachmittag.
Trommler und Pfeifer in den Gassen von Vevey.
Unzählige Kostüme wurden genäht.
Landsknechte defilieren durch die Strassen von Vevey.
Der Umzug bildet den Auftakt der Fête des Vignerons.
Tausende Menschen schauten dem Umzug zu.

Das gigantische Stadion wurde eigens für das Fest aufgebaut und bietet Platz für 20'000 Zuschauer.

Keystone/VALENTIN FLAURAUD

Dem grossen Auftritt entsprechend wird auch am Sonntag eine prominent besetzte Baselbieter Delegation das Feuerspektakel an den Genfersee begleiten. Angeführt von Regierungspräsident Isaac Reber geben sich Vertreter von Kantonsregierung und -parlament, der Stadt Liestal sowie Bundesparlamentarier die Ehre.

Mit von der Partie sein werden natürlich auch die beiden Velofahrerinnen Schneeberger und Schenker. «Mein Bruder und einige Kollegen laufen am Umzug mit», erzählt die FDP-Chefin. «Das möchte ich mir nicht entgehen lassen, das ist etwas ganz Spezielles.»

Basel-Stadt und Jura mit einer Steckenlaterne als Gastgeschenk

«Carnaval et plus encore!» Die Gastkantone Basel-Stadt und Jura werden sich am Kantonstag der Fête des Vignerons in Vevey vom Sonntag von ihrer fasnächtlichen Seite präsentieren. Als Gastgeschenk haben sie eine Steckenlaterne im Gepäck. Bemalt worden ist diese vom Basler Künstler Christoph Knöll mit Motiven, die auf die Fête des Vignerons Bezug nehmen. Der Gastauftritt der beiden Nordwestschweizer Kantone steht unter dem Motto «Jura & Bâle-Ville – Carnaval et plus encore!» Als von der Unesco mit dem Label Kulturerbe geadelte Fasnachtsstadt wird sich vor allem Basel in Szene setzen können: mit Pfeifer- und Tambourenformationen an der Parade sowie einer Ausstellung im Jardin Doret. Auffahren soll zudem die bekannte Maschinenskulptur «Klamauk» von Jean Tinguely, der einst selber aktiver Basler Fasnächtler war. (sda)