Neuer Marktstand
Wie Einkaufen im Stedtli von Waldenburg für Spass sorgt

Der neue Marktstand des Vereins «Waldenburg belebt» hat einen erfolgreichen Start hingelegt – und wird deshalb weitergeführt.

Simon Tschopp
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Der neu kreierte Marktstand im Herzen von Waldenburg künnte zu einem Renner werden.

Der neu kreierte Marktstand im Herzen von Waldenburg künnte zu einem Renner werden.

Zur Verfügung gestellt

Der Bezirkshauptort Waldenburg hat seit Dezember etwas Besonderes zu bieten. An drei Samstagen konnten an einem Marktstand beim Brunnenplatz vor dem Törli regionale Spezialitäten gekauft werden. Initiiert hat dies der Verein «Waldenburg belebt». Übermorgen und am 23. Januar wird die Aktion fortgesetzt. Ziel ist, diese dauerhaft weiterzuführen und das Angebot auszubauen.

Käse und Gemüse stehen hoch im Kurs

Verschiedene Produzenten aus Waldenburg und Umgebung liefern Bauernbrot, Käse und Gemüse, die feilgeboten werden. Der ortsansässige Heiko Kundlacz, der als Vereinsmitglied den Stand betreibt, verkauft selbst hergestellten Essig und Senf. Beliebt bei der Kundschaft sind vor allem Käse und Gemüse.

Die Präsidentin des Vereins «Waldenburg belebt», Claudia Tschudin, ist überrascht, wie gross die bisherige Resonanz auf den Marktstand ist, den sie zusammen mit Kundlacz auf die Beine gestellt hat. «An den drei Tagen im Dezember durften wir jeweils ein paar Dutzend Kunden bedienen», sagt sie, nicht nur Personen aus Waldenburg.

Wir wollen nicht irgendwelchen Ramsch.

(Quelle: Claudia Tschudin, Vereinspräsidentin «Waldenburg belebt»)

Ungewöhnlich ist, dass an einem Marktstand Lebensmittel gleich mehrerer regionaler Hersteller angeboten werden. Führt das nicht zu Konflikten unter Lieferanten? «Nein, bis jetzt gar nicht», antwortet Tschudin. Im Gegenteil: Die Produzenten seien froh, wenn jemand ihre Ware verkaufe und sie nicht einen ganzen Samstagmorgen hinter einem Stand stehen müssten. Auch habe sie bisher keine Kritik gehört, ihr Verein würde mit seiner Aktion Bauern- oder ähnliche Märkte konkurrenzieren, erklärt die Präsidentin des Vereins «Waldenburg belebt», der im Juni 2019 gegründet worden ist und derzeit gegen 30 Mitglieder zählt.

Claudia Tschudin strebt einen Ausbau an. Möglich sind zusätzliche Stände mit Produkten aus der Region, «aber wir wollen nicht irgendwelchen Ramsch». Auch Sitzgelegenheiten, wo man für einen Kaffee oder ein Bier verweilen kann, schweben ihr vor. Ein Treffpunkt soll entstehen.

Jede Woche liegt vorläufig nicht drin

An einer Sitzung von nächster Woche diskutieren Vereinsmitglieder, wie es weitergehen soll. Den Marktstand jede Woche zu betreiben, liegt für Heiko Kundlacz momentan aus Kapazitätsgründen nicht drin. Angestrebt wird ein Zwei-Wochen-Rhythmus; dafür müssten sich jedoch Helferinnen und Helfer melden, um Kundlacz zu unterstützen. In der Nutzungsstrategie Waldenburgs hält eine Gruppe Einkauf/Tourismus Ausschau, was es bezüglich Einkaufsmöglichkeiten für Lösungen gibt. Dazu gehört auch dieser neu ins Leben gerufene Marktstand.

Dieser ist nicht ausschliesslich wegen der Coronakrise entstanden. Heiko Kundlacz – er nimmt auch regelmässig an Märkten in Liestal teil, sofern sie nicht wegen Pandemie ausfallen – geisterte schon länger ein solches Projekt im Kopf herum, er hatte aber nie die Möglichkeit, es umzusetzen. In den vergangenen Monaten befasste er sich intensiver mit dem Marktstand und konzeptionierte ihn. Das war der Startschuss.

Kundlacz wollte das Vorhaben unbedingt vor Weihnachten realisieren. Er fand, dies sei der ideale Zeitpunkt, es aus­zuprobieren: Die Leute sind öfter zu Hause und haben mehr Zeit für solche Sachen – ein Volltreffer, und dies bei einem ­Minimum an Werbung. Ein Facebook-Eintrag der Vereinspräsidentin und die Mundpropaganda zogen im vergangenen Monat einige Leute an. Luft nach oben ist noch genügend vorhanden.

Hinweis

Marktstand beim Brunnenplatz vor dem Törli in Waldenburg, 9. und 23. Januar, jeweils von 8 bis 13 Uhr.