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In Zukunft will Tourismus Baselland vermehrt auf die digitale Darstellung ihrer Wanderkarten setzen.
Sie beglücken zahlreiche Wandervögel. Die Wanderkarten von Baselland Tourismus finden sich gratis zum Mitnehmen an verschiedensten Bahnhöfen, in Hotels oder in Restaurants in Papierform. Besonders in den Sommermonaten 2020 sind sie begehrt, da Herr und Frau Schweizer nicht über die Grenzen gereist sind, sondern derzeit ihre eigene Heimat entdecken.
Vor wenigen Tagen ist eine weitere Karte in der Serie neu erschienen. Sie trägt den Namen «Erlebnisraum Tafeljura» und ist neben der «Wasserfallen» die zweite Karte, die eine Teilregion des Baselbiets abdeckt.
Von den insgesamt elf erschienen Karten sind nämlich ganze neun Thementräger und handeln etwa von Mountainbike-Touren, von Kultur-Wanderungen oder von regionalen Bauernhöfen. Könnte der Tafeljura aber womöglich eine der letzten gedruckten Wanderkarten sein?
Bereits bei der eben erschienenen Ausgabe kommt das Smartphone zum Einsatz. Auf dem Wanderweg trifft man auf 18 verschiedene Infotafeln. Diese bieten Aufschluss über die Geschichte des Ortes, über die Land- und Forstwirtschaft oder über biologische Kostbarkeiten der Region. Will man noch weitere Informationen, muss das Smartphone gezückt werden, um den vorhandenen QR-Code zu scannen. Für viele ist das sicher kein Problem, aber so weit sind bestimmt noch nicht alle Wanderbegeisterten. Es gibt immer solche, die lieber auf eine Orientierung und auf eine Informationsbeschaffung via Papier setzen.
Laut Michael Kumli, Geschäftsführer von Baselland Tourismus, sei derzeit kein neues Kartenprojekt in Planung. Man wolle eher eines der bestehenden Exemplare überarbeiten – dasjenige über Archäologie – und an die Bedürfnisse der Nutzenden anpassen. Pro Themenkarte werden zwischen 8000 und 20000 Exemplare gedruckt. Für die 15000 Tafeljurakarten wurden für die Grafik, den Druck und den Vertrieb 15000 Franken budgetiert, sagt Kumli.
Wer eine Velotour unternehmen will, unterwegs in einem regionalen Restaurant eine leckere Mahlzeit geniessen und auf dem Nachhauseweg noch beim Bauern einen Gemüsekorb und Speck einkaufen will, braucht mehrere Karten. Denn die Karten decken jeweils nur einen Themenbereich ab, man müsste also bei einem kombinierten Ausflug auch gleich mehrere Karten mitnehmen.
Eine Karte mit überschneidendem Angebot, das individuell angepasst werden kann, wäre da praktisch. Das findet auch Kumli: Er sieht zum Beispiel eine mögliche Kombination aus attraktiven Wanderungen mit einem «Besuch beim Weinbauern» und mit möglicher Übernachtung. Aber: «Alle Themenkarten in einer Printkarte zu kombinieren macht keinen Sinn», so Kumli. Er weist stattdessen auf die Digitalisierung hin. Die Karten sollen benutzergerechter werden – also vermehrt digital zugänglich werden. Denn so können auch beliebige Angebote miteinander verknüpft werden und nach Bedarf jederzeit angepasst werden. Offen bleibt die Frage, ob dies das Ende der Papier-Landkarten bedeutet.