Impfwarteliste wächst
Pro Minute gehen momentan in Basel bis zu fünf Registrierungen ein

Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt hat am Montag Recherchen der bz bestätigt, wonach sich alle für eine Impfung registrieren können. Die Warteliste hat sich mittlerweile verdoppelt. Fünf Prozent der Basler Bevölkerung konnten bereits geimpft werden. Heute war die 10'000. Person mit der Zweitimpfung an der Reihe.

Nora Bader
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Regierungsrat Lukas Engelberger überreichte Blumen für Lina Arti – sie erhielt die 10'000. Impfung in Basel-Stadt.

Regierungsrat Lukas Engelberger überreichte Blumen für Lina Arti – sie erhielt die 10'000. Impfung in Basel-Stadt.

Bild: zvg / Photo Basilisk

Lina Arti bekam heute Blumen von Regierungsrat Lukas Engelberger höchstpersönlich überreicht. Der Grund: Sie ist die 10'000. Person, die in Basel-Stadt zum zweiten Mal geimpft wurde. Auf sie folgte ihr Mann Giulio Arti. Mit dem heutigen 3. März 2021 sei somit ein Meilenstein erreicht, wie das Gesundheitsdepartement mitteilt. Es sind rund 5 Prozent der Baslerinnen und Basler mit einer Erst- und Zweitimpfung geimpft.

Grundsätzlich können sich alle Interessierten ab 16 Jahren mit Wohnsitz im Kanton Basel-Stadt für einen Impftermin vorregistrieren. Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt bestätigt am Mittwoch offiziell Recherchen der bz. Die Registration erfolgt über die Website www.coronaimpfzentrumbasel.ch. Möglich mache dies die neue Software des Bundes, welche seit Mitte Februar im Corona Impfzentrum Basel eingesetzt wird, wie das Gesundheitsdepartement mitteilt.

Die Warteliste wächst und wächst

«Wir wissen aus Erfahrungswerten aus anderen Kantonen, dass das System bei bis zu 20'000 kurzfristigen Registrierungen stabil bleibt», so Anne Tschudin vom Gesundheitsdepartement. Bei einem höheren Zugriff könne man eine Software dazwischen schalten, welche einen Online-Warteraum bilde. Diese Software würde ein Überladen des Datenvolumens verhindern. Im Moment treffen gemäss Tschudin pro Minute zwei bis fünf Registrierungen ein. Auf der Warteliste waren Stand Dienstagabend 14'600 Personen, fast doppelt so viele wie am Vortag.

Esther Ammann, Kantonsapothekerin und Leiterin des kantonalen Impfprojektes, sagt: «Wir sehen das Bedürfnis der Bevölkerung, sich registrieren zu können und nicht konstant Informationen zu einer Registrierung oder Impfberechtigung abwarten zu müssen. Das grosse Interesse an einer Impfung freut uns sehr.» Sie weist jedoch darauf hin, dass weiterhin Geduld gefragt sei: «Personen, welche sich vorregistrieren, müssen damit rechnen, mehrere Wochen bis zu drei Monaten zu warten.»

Das Impftempo ist abhängig von den Impfstoffmengen, welche wir vom Bund erhalten.» Das heisst, alle Personen können sich nun vorregistrieren, geimpft werden im Moment aber weiterhin nur die Personen, die aktuell impfberechtigt sind: Personen über 75 Jahren, jüngere Personen mit höchstem Risiko sowie Gesundheitsfachpersonal mit höchstem Risiko.

Impftermine können nicht online verschoben werden

Personen erhalten nach erfolgreicher Registrierung eine Bestätigung per SMS. Sie erhalten jedoch noch keinen Impftermin, wenn sie noch nicht impfberechtigt sind. Die Terminvergabe erfolgt in einem zweiten Schritt nach Reihenfolge der Bevölkerungsgruppen gemäss Empfehlungen der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF).

Der Impfplan des Kantons Basel-Stadt

Der Impfplan des Kantons Basel-Stadt

Grafik: zvg / Kanton BS

Die Registrierung erfordert Angaben zu Alter, Gesundheit, beruflichem oder privatem Patientenkontakt. Aufgrund dieser Angaben werden im Hintergrund durch das IT-Tool Gruppen gebildet, die anhand der EKIF-Kriterien bezüglich der Impfberechtigung zugeteilt werden. In der Folge erhält die Person zu gegebenem Zeitpunkt per SMS einen Impftermin zugeteilt. Es ist nicht möglich, diesen zu verschieben. Der Termin muss annulliert werden mit dem mitgeschickten Link in den Informationen zum Impftermin, und die Person muss sich neu registrieren.

Ab voraussichtlich Mai dürften Impfungen in Basel-Stadt auch in Hausarztpraxen und Apotheken möglich sein, dort gilt ebenfalls die vom Bund vorgesehene Impfreihenfolge. Heute vorgenommene Registrierungen erhalten einen Termin im Impfzentrum in der Messe. Es ist nicht möglich, einen erhaltenen Impftermin im Impfzentrum in einen Termin in einer Praxis oder einer Apotheke abzuändern.

Junge und gesunde Personen kommen voraussichtlich ab Juni an die Reihe. Aber: Die Zuteilung der Impftermine innerhalb einer Gruppe erfolgt nach Eingang der Anmeldung. Es kann also sein, dass jemand, der sich jetzt bereits angemeldet hat, vor jemand Älterem drankommt, der derselben Gruppe zugeteilt wurde, wie das Gesundheitsdepartement bestätigt.