Historisches Museum
Der Museumsdirektor meldet sich zurück

Marc Fehlmann, Direktor des Historisches Museum Basel, feiert seine Rückkehr mit starken Einnahmen – und einem kleinen Verlust.

Mathias Balzer, Christian Mensch
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Marc Fehlmann

Marc Fehlmann

Roland Schmid

Eigentlich hätte sich seine Chefin, Regierungsrätin Elisabeth Ackermann, gerne von ihm getrennt. Recherchen der bz zeigten im Januar, dass Ackermann das Arbeitsverhältnis mit Marc Fehlmann, Direktor am Historischen Museum (HMB), auflösen wollte. Er hatte sich bei der Zusammenarbeit zahlreiche Indiskretionen geleistet, Ackermann verpasste ihm einen Maulkorb. Eine Gruppe von Mitarbeiterinnen opponierte gegen den Direktor offen in einem Leserbrief. Fehlmann liess sich jedoch nicht aus dem Amt drängen, taktierte und blieb im Sessel. Ein Mediator wurde ihm zur Seite gestellt.
Fehlmann, im Winter krankgeschrieben, kehrte im Juni wieder zu hundert Prozent ins Büro zurück und präsentierte nun gegenüber der «Basler Zeitung» den Jahresbericht 2019, bevor dieser offiziell vorlag – mit der Botschaft: Und er kann es doch.

Über Budget bei den Ein- und den Ausgaben

2019 war für das HMB zweifelsohne ein bedeutendes Jahr, das auch die räumlichen Gegebenheiten des Museums sprengte. So musste die Schau zum tausendjährigen Bestehen des Basler Münsters aus konservatorischen wie aus sicherheitstechnischen Gründen im Kunstmuseum Basel gezeigt werden.

Gerade diese grosse Ausstellung war es jedoch, die sich in Besucherzahlen und Rechnung besonders niederschlug. Auch wenn die Zahlen im Jahresbericht des Museums keine detaillierte Einsicht in einzelne Ausstellungsbudgets gewähren, lässt sich feststellen: Das HMB war dem Husarenritt finanziell weitgehend gewachsen. Der Aufwand des Museums stieg im Vergleich zum Vorjahr von 11'907'103 Franken um fast ein Viertel auf 14'658'024 Franken an. Fehlmann und seinem Team ist es jedoch gelungen, den Mehraufwand mit einer Steigerung der Drittmittel von 863'183 auf beachtliche 3'202'086 Franken zu steigern. Dass er dabei alle Hebel in Bewegung setzte, zeigte sich, als er den umstrittenen Peter Buser als Sponsor der Nietzsche-Ausstellung gewann. Wie auf der Ausgabenseite übertraf er damit allerdings auf der Einnahmeseite die ohnehin ambitionierte Budgetierung.

Auch die Einnahmen aus den Eintritten und Shopverkäufen haben sich im Vergleich zum Vorjahr beinahe verdoppelt. Damit jedoch nicht die Idee aufkommt, es sei genügend Geld vorhanden, schliesst die Rechnung dennoch mit einem kleinen Defizit von 148'316 Franken.