Die Pikes veröffentlichen mit «Animal Mine» ihr viertes Album. In der Pandemie musste die Basler Band neue Produktionswege beschreiten.
Nun ist er also in der Dose gelandet, der Hecht. Seit ihrem Erstling «In the Shade» von 2008 setzen die Pikes bei der Gestaltung ihrer Alben konsequent auf den namensgebenden Süsswasserfisch. Mal sieht man ihn in seinem Element, dann leblos an der Wasseroberfläche, nun steckt er in einer Konserve.
Dass man im Motiv zu «Animal Mine», dem vierten Album des Basler Quartetts, eine Anspielung auf den Lockdown sehen kann, sei nicht beabsichtigt gewesen, so Bassist Felix Beck. Dennoch passt die Konservendose, denn aufgrund der Pandemie ist das Album zu Teilen im Homeoffice entstanden.
Mit Gitarrist Stefan Reinhardt haben die Pikes ihren eigenen Tontechniker in der Band. Dieser habe keinen leichten Stand, sagt Sänger und Gitarrist Matthias Schaub schmunzelnd: «Sein Wissen wird von uns Laien immer wieder herausgefordert – dann wird heftig diskutiert, gestritten und ausprobiert.»
Die Grundspuren von «Animal Mine» habe man vor Corona gemeinsam im Studio eingespielt, die Overdubbs aber jeweils zu Hause bei den Bandmitgliedern. Reinhardt hat diese Elemente zu einem stimmigen Ganzen zusammengefügt. Die zehn Songs sind sauber produziert und geschmackvoll arrangiert. Mal reichert eine Mundharmonika das Klangbild an, mal ein stimmlicher Gastauftritt von Sinja (toll!), der Tochter von Schlagzeuger Severin Steinhauser.
Besonders geglückt ist das eingängige «Digger», das mehrschichtige «Fighting the Sun», sowie das an die späten XTC erinnernde «If We Fall In Love». Vereinzelte Grammatik-Holperer ändern nichts daran, dass die Pikes hier zeitlosen Gitarrenpop britischer Färbung eingedost haben.
Pikes: «Animal Mine», Eigenvertrieb. www.pikesmusic.ch