Die Pandemie vermieste den Basler Schnitzelbängg zwar die Auftrittsmöglichkeit, nicht aber den Humor, wie diese Auswahl zeigt.
Nein, zum Lachen ist es eigentlich nicht. Corona hat auch die Fasnacht 2021 beerdigt, und mit ihr Möglichkeit, in einem engen Cliquenkeller zwischen einem Waggis und einer Wäje zu verhocken, während ein Bangg nach dem anderen seinem Publikum die träfen Pointen um die Ohren schlägt. Kein Wunder, strich manch ein Schnitzelbangg in diesem Jahr vorzeitig den Helgen.
D’ Gasläderne bringt das wie folgt auf den Punkt:
Mir dien das Johr kaini Värsli dichte,
well mir uf d Fasnacht mien verzichte.
Schuld draa isch die Pandemie.
Mir hoffe si syg gly verby.
Das macht ys nämmlig hailloos druurig,
denn mir vermisse d Fasnacht schuurig.
So hoffe mir s lauft näggscht Johr rund,
und wünsche alle: Blybet gsund!
Einige spitzten grad z’Leid ihre Stifte. Dass dr Spitzbueb mehr als nur die Faust im Sack macht, war in den Medien schon zu lesen. Sauer ist er nicht nur auf Gesundheitschef Lukas Engelberger:
Y schryyb uff Bäärn e Brief, e schaarfe:
Bersee! Masgge? Daas häisst Laarve!
Und zwäitens, spinnts euch nöimeduure:
E Laarve, die isch frei um d Schnuure.
Einiges positiver – im coronagetesteten Zeitalter im bestgemeinten Sinne – sieht dies d’ Dreydaagsfliege:
Me waiss, e soo-ne Lockdown ka aim d Stimmig arg vermyyse
Är könnt aim aber au e Wääg us mänger Kryyse wyyse
Wenn d Rächnig vo de Stüüre kunnt hilf ych mir us dr Patsche
Statt zaale due-n-i uff em Balkon fünf Minute klatsche.
Trocken sieht das auch der Fuurzknoote:
Bi Hamschterkäuf mach ich nit mit
Will s aifach nit gnueg Hamschter git
Derfir nimm ich e Haas e tolle
und ai Ballete Schissirolle
Und d’ Schnaabelwetzer haben derweil einen guten Tipp bereit:
Nur Büggse, Fläsche, Abfallsegg – am Rhyy hesch s gröschte Puff!
Corona-Massge, wo de luegsch – die lääse mir grad uff.
Die ganz verschlyymte, gruusige, die findsch jo praktisch nümm!
Uf dääne waggse in zää Daag drumm beschti Äierschwümm.
Aber verlassen wir langsam dieses leidige Thema. Obwohl Corona natürlich bei allen Bängg dominierte, ist im laufenden Jahr sonst noch einiges passiert. Im Herbst waren in Basel ja bekanntlich Wahlen – oder vielmehr Abwahlen. Solche Anlässe liefern stets gute Vorlagen für die Värslibrünzler, wie etwa die Penetrante beweisen:
Es sait der Jans äär sig jo wirgligg driiber froo
Es haig d Frau Ackermaa au ebbis hinterloo
In sim Pult haig äär so zimmglig zunderscht unde
Hinter Aggte so ne hällgriens Halsduech gfunde
Federn lassen musste auch Bundesanwalt Michael Lauber, wie dieser Vers des Fäärimaa zeigt:
Si hän halt ans Guete im Lauber glaubt
Und däm Ur-Urlauber Lauber dr Urlaub erlaubt
Indäm är Ferie macht amene schöne Strand
Reduziert är dr Schade am Vaterland
Gewohnt gab auch die internationale Politik Anlass zu einigen Spitzen. Stellvertretend für einige hier d’ Wanderratte mit einem aktuellen Bezug:
PLEM PLEM – so stoots im Duden grooss,
heisst: Gaischtig komplett obdachloos.
Donald Trump hingeege wird eggschpliziert,
als Narzischt wo d Lyt in Abgrund fiert.
Und beides zämme kombiniert mit Hass und Wuet,
isch e informierte Queerdängger mit Aluhuet.
Sehr schön auch der Pierrot, der ob der US-Politik den Kopf schüttelt:
Trump konnte den Wahlsieg nicht vermeiden
Das da sind die neuen B(e)iden
Und s’ Wysse Huus, es isch no ghaim
Wird umbaut in e Altersheim
Natürlich gäbe es noch einige mehr, alleine bei Telebasel haben sich über 15 Formationen angemeldet. Die bz sichtet noch weitere Bängg und wird sich bald mit neuen Mischterli melden.