Immobilienaufwertungen und Finanzgewinne füllten im vergangenen Jahr die Kasse der Basler Stiftung.
Das ausgewiesene Jahresergebnis der Christoph Merian Stiftung (CMS) unterscheidet sich mit 18,1 Millionen Franken eigentlich unwesentlich vom Vorjahr. Doch die augenscheinliche Verbesserung um lediglich 200’000 Franken täuscht: Das eigentliche Ergebnis liegt bei 107 Millionen Franken und damit auf vergleichbarer Basis gegenüber dem Vorjahr um 70 Millionen Franken höher.
Zwei nicht betriebliche Faktoren haben zum rekordverdächtigen Jahresabschluss geführt. Zum einen haben die Rendite-Liegenschaften nach einer aktualisierten Schätzung um 41 Millionen Franken an Wert zugenommen. Damit hat sich der Trend der vergangenen Jahre aufgrund der starken Nachfrage und der tiefen Zinsen nicht nur fortgesetzt, sondern sogar noch verstärkt. Die CMS-Liegenschaften stehen mit 1,37 Milliarden Franken in den Büchern und bergen damit den eigentlichen Reichtum der Stiftung.
Noch stärker ins Gewicht gefallen ist das Finanzergebnis, das die CMS-Rechnung um 61 Millionen Franken aufbesserte. Vor allem Kursgewinne im Aktienportfolio haben dazu beigetragen.
Gerade das Finanzresultat ist jedoch stark schwankend; im Vorjahr lag es bei 8,4 Millionen, 2018 sogar mit 11 Millionen Franken im Minus. Dies hatte unmittelbare Folgen für die Vergabungen der Stiftung. Die eigentlich stabile Einnahmequelle bieten die direkten Immobilienerträge, doch diese stagnieren seit Jahren.
Die transparente, aber doch sehr komplexe Rechnungslegung bietet der CMS jedoch viele Möglichkeiten, das Resultat über die Jahre zu glätten. So wurden vom eigentlichen Jahresertrag in Höhe von 107 Millionen Franken zunächst rund 40 Millionen einem Fondskapital zugewiesen und in einem weiteren Schritt weitere 65 Millionen Franken an das gebundene Kapital der Stiftung. Unter dem Strich blieb damit das ausgewiesene Jahresergebnis von 18,1 Millionen Franken.
Die komfortable finanzielle Situation sollte es der CMS jedoch erlauben, ihre Fördertätigkeit zu intensivieren. Dies jedenfalls verspricht CMS-Direktor Beat von Wartburg in seiner Jahresbilanz.