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Basel
Der Basler Gesundheitsdirektor zeigt sich enttäuscht darüber, dass die FCB-Kundgebung sich derart schnell zu einem Volksfest entwickelte, bei dem sich viele nicht an die Schutzmassnahmen hielten. Ein kleines Fünkchen Verständnis für die Fans hat er aber auch. Zur Rolle der Polizei, die die Fans feiern liess, äussert er sich nicht.
Die Reaktionen auf die FCB-Party, die ursprünglich als Protestaktion gedacht war, liessen nicht lange auf sich warten. So zeigte etwa SP-Grossrätin Edibe Gölgeli auf Twitter grosses Unverständnis: «Ich bin ziemlich irritiert, dass 5'000 Leute unter dem Deckmantel ‹Demo› Party gemacht haben und letzte Woche 14-Jährige mit Handschellen abgeführt wurden.»
Und auch von oberster Stelle kam eine Reaktion. Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger sagt im Gespräch mit der bz: «Viele Menschen verzichten derzeit auf so viel, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Für sie ist das schlicht ein Affront, wenn sie sehen, wie geschätzt 2'000 Leute Party machen.» Diesen Eindruck würden zumindest die Bilder des Anlasses vermitteln. Engelberger betont, dass zwar die Kundgebung bewilligt worden sei, sicher aber nicht ein Fest. Ja, er sei enttäuscht darüber, dass die Veranstaltung diese Entwicklung genommen habe. Er zeigte aber auch Verständnis:
«Der Übergang von Kundgebung zu Party war wohl fliessend.»
Konsequenzen für kommende Demonstrationen soll der Vorfall indes nicht haben, so Engelberger weiter. «Wir werden jedem Gesuch gerecht werden. Doch umso mehr werden in Zukunft die Möglichkeit der Entgleisungen bei Demonstrationen geprüft.»
Zur Rolle der Polizei, die nicht in das Geschehen vor dem Stadion eingriff, wollte er sich nicht äussern. Auch nicht dazu, ob das FCB-Fest nun viele Neuinfektionen provozieren könnte. «Das ist reine Spekulation. Aber: Das Risiko besteht.»