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Basel
Am Samstag findet der Europäische Tag des Denkmals statt. In Basel liegt der Fokus 2020 auf Gundeldingen und dem Bruderholz.
Der Europäische Tag des Denkmals schwang sich in kurzer Zeit vom Experiment eines französischen Kulturministers zu einem internationalen Ereignis in rund 50 Ländern auf. Zum 27. Mal findet der Tag in der Schweiz statt, in Basel liegt der Fokus dieses Jahr auf Gundeldingen und dem Bruderholz.
Koordiniert werden die Aktivitäten von der Kantonalen Denkmalpflege. Mittendrin: der kantonale Denkmalpfleger Daniel Schneller. Er sieht im Denkmaltag die Chance, den Baslerinnen und Baslern näher zu bringen, wie sich die Stadt zu jener entwickelt hat, die sie heute ist: «Wir wollen das Bewusstsein dafür schärfen, dass die architektonischen Merkmale auch Zeugnis der Kulturgeschichte ablegen.»
Im Mittelpunkt stehen dieses Jahr zwei gegensätzliche Quartiere, die deshalb nicht weniger Austausch geniessen. So sei zwischen Gundeli und dem Bruderholz eine regelrechte Symbiose zu beobachten, wie Schneller sagt. Während die Anwohnerinnen und Anwohner aus ersterem Quartier auf dem Bruderholz Natur und Erholung fänden, pilgerten die Leute vom Bruderholz zum Einkauf ins Gundeli.
Als Höhepunkt spielt das Basler Kammerorchester am Samstagmittag in der Heiliggeistkirche Stücke des Komponistenzirkels, der sich in den 30er- und 40er-Jahren auf dem Bruderholz versammelt hatte. Es ist ein wenig bekanntes Beziehungsnetz, das sich in der NS-Zeit rund um das Ehepaar Müller-Widmann spann. Entsprechend überraschend sei dieser Fund in einer Monografie des Künstlers Kurt Schwitters gewesen, schwärmt Schneller.
Ab den 30er-Jahren habe sich im Haus der Familie Müller-Widmann ein regelrechtes Kulturzentrum avantgardistischer Kunst entwickelt, in dem Berühmtheiten wie Béla Bartók und Sándor Veress verkehrten. Die Leitung des Konzerts übernimmt einer, der den Umgang im jenem Haus selbst miterlebte: der auf dem Bruderholz wohnhafte Berner Heinz Holliger.
Obwohl das Programm dieses Jahr coronabedingt stark gekürzt worden ist, werden nebst Konzert vier verschiedene Führungen durchs Gundeli angeboten. Eine davon führt durch das Gundeldinger Feld, wo am Samstagabend auch der Ausklang mit einem Jazzkonzert stattfindet. Das Gundeldinger Feld verkörpert laut Schneller die schweizweite Devise des Denkmaltags 2020: «Weiterbauen». So sei es ein Paradebeispiel für nachhaltige Stadtentwicklung: «Statt alles abzureissen und neu zu bauen, wird die Geschichte einfach weitergeschrieben», kommentiert er.
Im Baselbiet wird aus dem Denkmaltag ein Wochenende. Am Samstag und Sonntag bietet die Denkmalpflege Baselland Führungen an. Dieses Jahr im Zentrum: Allschwil. Ziel ist es laut dem stellvertretenden Kantonalen Denkmalpfleger Walter Niederberger, den Leuten zu zeigen, für was sich die Denkmalpflege das ganze Jahr einsetzt. Erzählen sollen die Geschichten wenn möglich aber jene Menschen, die in den entsprechenden Bauten leben. Höhepunkte des Wochenendes seien vor allem die Führung durch die Innenstadt und die Besichtigung der Dorfkirchensanierung. Dort können am Samstag und Sonntag die Deckenmalereien der Kirche exklusiv vom Baugerüst aus nächster Nähe begutachtet werden.
Europäischer Tag des Denkmals
Samstag, 12. September und Sonntag, 13. September, verschiedene Standorte in Allschwil, Arlesheim, Basel, Dornach und Kleinlützel, variierende Startzeiten.
www.hereinspaziert.ch
Fast vierzig Jahre lang teilten sich Sibylle und Michael Birkenmeier die Bühne. Das Basler Kabarett-Duo besucht nun zum letzten Mal die Kleintheater-Bühnen der Schweiz und bespielt dieses Wochenende den Teufelhof in Basel. «Schwindelfrei» heisst das Programm, das sich spielerisch mit dem Thema der Freiheit befasst.
Freitag und Samstag 20.30 Uhr,
Teufelhof, ab 20 Franken
www.theater-teufelhof.ch
Für einen guten Menschen gibt es kein Übel, weder im Leben noch im Tode. Davon war der athenische Philosoph Sokrates überzeugt. Barbara Schnetzler, Thomas Meier und Michael Buseke interpretieren die Verteidigung des Griechen vor dem Volksgericht und vor seiner Todesstrafe im Theaterstück «Wer hat Angst vor Sokrates?».
Freitag bis Sonntag variierender Start,
Shedhalle, Kollekte
www.letsplayshedhalle.ch
Am Samstag steigt im Dornacher Kloster ein Benefizkonzert zugunsten des Surprise-Strassenchors. Begleitet wird der Chor im Programm «Die Macht der Musik» vom italienischen Umbri-Ensemble und der Arlesheimer Flötistin Myriam Hidber Dickinson, mit Liedern aus der Schweiz über Osteuropa und bis nach Südafrika.
Samstag 19 Uhr,
Klosterkirche Dornach, Kollekte
www.surprise.ngo
Neun Mädchen, ein Ziel: Raus aus dem behüteten elterlichen Heim und rein ins Abenteuer des «echten» Lebens. Das Theater Süd macht sich im Rahmen des Stücks «Anlauf Absprung Abenteuer» auf die Sache nach Nervenkitzel, Kribbeln im Bauch, pochenden Herzen und Freudenschrei. Um 19 Uhr beginnt die Show im BAU3.
Samstag 19 Uhr,
BAU3, ab 10 Franken
www.theater-sued.ch
Java Five heisst die deutsche Band, die das Erbe des Vocal Swings der 1930er- und 1940er-Jahre weiterführt. Zwei Tenöre, Bariton, Bass und Gitarre – mehr braucht es nicht. Ab 20 Uhr swingen die fünf Musiker im Basler Vorstadttheater. Ihren Halt in Basel machen sie im Rahmen ihrer Tournee durch Europa und Asien.
Samstag 20 Uhr,
Vorstadttheater, 15 Franken
www.vorstadttheaterbasel.ch
1949 in Oberdorf geboren lernte der später in Arlesheim und Basel wohnhafte Ernst Schneider Feinmechaniker. Nach seiner Reise in den Osten beschäftigte er sich intensiv mit der Bildhauerei. Kommendes Wochenende können die Skulpturen und Bilder aus dem Nachlass des 2017 verstorbenen Künstlers beschaut werden.
Samstag und Sonntag variierender Start,
Dammstrasse 1, Kollekte
www.ernstschneider.ch
Zu einer akustischen Forschungsreise durch die Klanglandschaft des Basler Klybeckquais lädt der HEI.do-Container an der Uferstrasse. Das interaktive Hörerlebnis entstand im Rahmen Thomas Reschs Dissertation «Real World Audio» an der Hochschule für Musik. Die Anmeldung zur Tour erfolgt über die Website.
Samstag und Sonntag ab 14 Uhr,
HEI.do Klybeckquai, ab 8 Franken
www.heiguide.ch
Was haben Händel und Vivaldi miteinander zu tun? Ausgehend von dieser Frage stellt der Oratorienchor BL sein Konzert mit Orchester im Arlesheimer Dom vor. Nicht nur gehören beide zu den bedeutendsten Komponisten des Spätbarocks, vor allem ist ihren Stücken gemeinsam, sich von der Stimme ausgehend zu entfalten.
Sonntag 17 Uhr,
Dom, ab 20 Franken
www.oratorienchor-bl.ch
«S’wilde Viertel» nennt der Verein Frauenstadtrundgang Basel den Stadtteil, durch den er ausgehend von der Mittleren Brücke am Sonntag führt. Gemeint ist das Kleinbasel, vorgestellt wird es im Rahmen des historischen Stadtrundgangs aus der Perspektive flüchtiger Zuchthäuslerinnen, kämpferischer Nonnen und Sexarbeiterinnen.
Sonntag 14 Uhr,
Helvetia Mittlere Brücke, ab 15 Franken
www.frauenstadtrundgang-basel.ch
Eine andere Facette des als Eishockeyspieler bekannt gewordenen Eric Walskys präsentiert diesen Sonntag das Kulturforum in Laufen. Nach seinem verletzungsbedingten Karriereende beschäftigte sich der Lausanner mit Wurzeln in Kleinlützel intensiv mit der abstrakten Kunst des amerikanischen Expressionismus.
Sonntag ab 11 Uhr,
Kulturforum, Eintritt frei
www.kfl.ch