Wer schon immer programmieren lernen wollte, sich von der komplizierten Codesprache aber abschrecken liess, ist mit dem neuen «Spielestudio» für Nintendo Switch gut bedient.
Es schaut so einfach aus in den App-Präsentationen, und die Idee, «schnell» ein Game selber zu programmieren, ist verführerisch. So auch bei Nintendos «Spielestudio» für ihre Switch-Konsole.
Ich habe schon zig Anläufe genommen, mir das Programmieren beizubringen mit Apples Pascal-Computersprache. Zu doof. Ich. Nicht die Programmiersprache. Weitere Versuche mit anderen Programmen blieben auch erfolglos. Mit Nintendo habe ich Steuerungen aus Karton gebastelt und damit gigantische Roboter über den Bildschirm donnern lassen. Nun kommt Programmieren auf die Hybridkonsole Switch.
«Spielestudio», frei ab 7 Jahren. Schaden wird die Software nicht, aber ohne elterliche Begleitung wird’s schwierig. Es gibt einiges zu lesen, Nintendo steigt höher ein als vergleichbare Apps. Die erste Lektion – unterteilt in Segmente – dauert rund 40 Minuten.
Als schlauer Kniff sind die Steuerkomponenten und Elemente gewissermassen personalisiert. Man erinnert sich besser an sie und ihre Funktion. Die Möchtegern-Programmierer werden zu Fehlern angeleitet, aus denen sie lernen. Oft enden Programmschritte unbefriedigend. Es folgt der Korrekturvorschlag, dann klappt’s.
Der Weg zu eigenen Spielen, die mit anderen geteilt werden können, führt über sieben interaktive Lektionen, in denen Szenarien wie ein simpler Weltraum-Shooter oder ein Autorennen programmiert werden. Instruktionen geben der hektische Bob und die gelassene Alice. Mit «Spielestudio» bin ich nicht in fünf Minuten zum Hacker geworden, aber die erste Lektion macht Lust auf mehr. Das ist ein Fortschritt.