Bald wird in der Dietiker Markthalle wieder Schach gespielt: Der Verein ROKJ Limmattal lädt am 31. August zum dritten Mal zum Simultanturnier mit Peter Pfiffner. Es handelt sich dabei um einen Benefizanlass.
Am Mittwoch, 31. August, um 13.30 Uhr, ist es so weit: Der Schachspieler Peter Pfiffner wird in der Markthalle in Dietikon gegen 20 weitere Schachspielerinnen und Schachspieler ranmüssen – zeitgleich. Der 57-jährige Unternehmer spielt nämlich Simultanschach und ist der «Simultangeber» des anstehenden Turniers. Er wird also von Brett zu Brett gehen, von Spielerin zu Spieler. Einer gegen 20. Es werden die üblichen Wettkampfregeln gelten. Wer nicht weiter weiss, werde auch mal passen dürfen, sagt Pfiffner.
Während Pfiffner die Runde macht, werden andere Bedenkzeit für ihre Züge haben. «Rund zehn Minuten», sagt er. Deutlich mehr also als Pfiffner selber, der sich im Gegensatz dazu mit 10 bis 15 Sekunden zufriedengeben werden muss. Klingt anstrengend. Für Pfiffner aber sicher kein Problem, denn er spielt seit seiner Kindheit Schach und ist immerhin Präsident des Schachvereins Wollishofen. Und: Er hat schon gegen den amtierenden Weltmeister Magnus Carlsen und Grossmeister Viktor Kortschnoi gespielt.
Das Schachturnier ist ein Benefizanlass. Der erfahrene Schachspieler Pfiffner lässt sich für das Gemeinwohl herausfordern – zum dritten Mal. Das Turnier wird vom Verein ROKJ Limmattal/Knonaueramt organisiert, der von den drei Rotary Clubs Zürich-Limmattal, Zürich-Dietikon und Zürich-Knonaueramt gegründet wurde. Der Verein besteht seit 2016, ist trotz ehrenamtlicher Arbeit der Vereinsmitglieder aber auf Spenden und Sponsoren angewiesen. Denn ROKJ, Rotary für Kinder und Jugendliche, engagiert sich für Familien, die finanzielle Hilfe benötigen.
Ins Fussballtraining gehen oder Musikunterricht nehmen sind keine Selbstverständlichkeit. Daher finanziere ROKJ die Hobbys der Kinder und Jugendlichen, sagt Vereinspräsident Heinz Beiner. «Die Kinder sollen ihrer Leidenschaft nachgehen können. Und das unabhängig vom Kontostand der Eltern», sagt Pfiffner, der selber Mitglied im Rotary-Club Zürich-Limmattal ist.
Der Verein habe seit seiner Gründung rund 560 Gesuche um finanzielle Unterstützung von Familien erhalten, sagt Beiner. Davon seien 522 bewilligt worden. Der Gesamtbetrag belaufe sich auf 230'000 Franken. «Es ist erstaunlich, aber im Limmattal ist der Bedarf an diesen Beiträgen sehr gross», sagt Pfiffner.
In den vergangenen zwei Jahren konnte das Schachturnier wegen der Pandemie nicht durchgeführt werden. 2019, als das Turnier zuletzt stattfand, kamen aber mehrere zehntausend Franken zusammen. Auch dieses Jahr erwarten Beiner und Pfiffner Spenden in der Höhe von rund 30'000 Franken. Beiner hofft nebstdem, dass das Schachturnier die Bekanntheit von ROKJ steigert. Denn auch er ist überzeugt, dass das Engagement im Limmattal nötig ist.
Das Schachturnier ist nicht der einzige Benefizanlass von ROKJ. Letztes Jahr wurden beispielsweise im Üdikerhuus Musik und Theater aufgeführt. Wer dieses Jahr ans Schachturnier geht, könnte auf Lokalprominenz treffen. Denn der Anlass steht unter dem Patronat der Stadt Dietikon. Laut Beiner werden Sozialvorsteher Philipp Müller (FDP), Vorstandsmitglied von ROKJ Limmattal, und Stadtpräsident Roger Bachmann (SVP) anwesend sein. Beide befanden sich schon 2019 unter den Zuschauerinnen und Zuschauern. Damals erzählte Bachmann der «Limmattaler Zeitung», er sei da, weil ein gemeinnütziger Gedanke dahinterstecke. «Es ist eine gute Sache.»
Das kommende Turnier dauert bis 18 Uhr. Es hat noch freie Plätze. Teilnehmen dürfen Jung und Alt, also Kinder, Jugendliche sowie Erwachsene jeglichen Geschlechts. Die Erfahrung spiele ebenfalls keine Rolle, sagt Pfiffner. Meist seien es aber Jugendliche, die Pfiffner herausfordern, so Beiner. Zum Beispiel Junioren aus anderen Schachklubs. Wer es schafft, Pfiffner ein Remis abzuknöpfen, erhält als Belohnung zehn Franken. Für einen Sieg gibt es gar 30 Franken. Keine leichte Aufgabe. Pfiffner sagt:
«Letztes Mal habe ich von 20 Partien 15 gewonnen, zwei Remis gespielt und drei Partien verloren.»
Ein Remis akzeptiere er bei sehr jungen Spielerinnen und Spielern eher.
Er nehme die ganze Sache aber nicht so ernst, sagt Pfiffner. Der Zweck des Turniers stünde im Vordergrund. Die Spielerinnen und Spieler hätten überdies gute Gewinnchancen: «Keine Angst. Ich komme momentan nicht viel zum Spielen», sagt er.