Gesundheitskosten
Schmerzhafte Einschnitte am Zürcher Unispital

Das Zürcher Unispital (USZ) muss sparen, sonst droht ein Defizit von 48 Millionen Franken. Der Spardruck trifft nun auch ein Angebot für Patienten mit chronischen Schmerzen: Das Ambulante Interdisziplinäre Schmerzprogramm AISP wird eingestellt.

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Das Unispital Zürich muss sparen (Archiv)

Das Unispital Zürich muss sparen (Archiv)

Keystone

Der Ärztliche Direktor Jürg Hodler, bestätigte eine entsprechende Meldung der Winterthurer Zeitung «Der Landbote». Es werden beim Schmerzprogramm AISP ab sofort keine neuen Patienten mehr aufgenommen, laufende Behandlungen werden noch zu Ende geführt. Das bedeute jedoch nicht, dass die Schmerztherapie am USZ gestrichen werde, sagte Hodler.

Chronische Schmerzen werden auch weiterhin in verschiedenen Abteilungen wie der Rheumatologie, der Neurologie oder der Anästhesiologie behandelt. Bei Bedarf auch unter Einbezug von anderen Fachdisziplinen. Allerdings nicht mit einem so umfassenden Angebot wie beim AISP. Ausserdem gebe es Überlegungen, ob man das Angebot auslagern könne.

Das Besondere am AISP ist die Behandlung durch ein interdisziplinär zusammengesetztes Team. Hier arbeiten Rheumatologen, Psychologen, Physio- und Ergotherapeuten und Sozialarbeiter zusammen. Bei Bedarf wird ein Psychiater zugezogen.

Beträchtlicher Spardruck

«Aus Sicht der Patienten war es ein gutes Angebot», sagte Hodler. Die Sprechstunde zu verlieren sei ein Verlust. Das USZ stehe jedoch unter beträchtlichem Spardruck und einzelne aufwändige und nicht rentable Angebote müssten gestrichen werden. Wie viel tatsächlich durch die Einstellung des AISP eingespart wird, konnte Hodler nicht genau beziffern.

«Wir sind mit dem gesamten 48 Millionen Franken umfassenden Sparpaket auf Zielkurs,» sagte der Ärztliche Direktor. 30 Millionen sollen über Ertragssteigerungen und Einsparungen bei den Sachkosten erreicht werden, 18 Millionen Franken müssen beim Personal gespart werden.

Insgesamt streicht das USZ 130 bis 150 Vollzeitstellen. Entlassen werden müssen knapp 20 Personen, rund 20 weitere Mitarbeitende wurden frühpensioniert. Die Reduktion der übrigen Stellen konnte beispielsweise über natürliche Fluktuation oder Umplatzierung erreicht werden.