Migros und Coop bauen ihre Selfscanning-Kassen aus. Das spricht für die Schweizer Konsumenten.
Der Kunde ist König. Das war einmal. Kunden sind längst Mitarbeitende. Bedient wird man im Supermarkt schon lange nicht mehr. Und wenn man selbst in Möbelhäusern zentnerschwere Kartons auf den Wagen hieven muss, so ist es ein Leichtes, beim Lebensmitteleinkauf auch noch kurz die Kasse zu bedienen.
Sowohl Migros als auch Coop rüsten ihre Filialen mit weiteren Self-Check-out-Kassen auf. Man kann nun den fehlenden persönlichen Austausch mit den Kassierern bedauern – wobei das in pandemischen Zeiten stets etwas heikel ist. Vor allem aber: Wer schon für eine Cola und ein Weggli bei Lidl oder Aldi hinter drei Grossfamilien beim Wocheneinkauf anstehen musste, dem ist die Selfscanning-Kasse ans Herz gewachsen. Eine gute Nachricht, dass die deutschen Discounter hierzulande auch darauf setzen.
In wenigen Ländern sind Self-Check-out-Kassen so verbreitet wie in der Schweiz. Amazon tüftelt in den USA schon lange am Offline-Shop der Zukunft, der ohne Kassenpersonal auskommt. Dutzende Kameras sollen erkennen, welche Produkte die Kunden in den Einkaufskorb legen. Etabliert ist das Konzept bisher nicht. Es hartz an der technologischen Umsetzung. In der Schweiz ist diese Innovation nicht nötig. Die Grossverteiler vertrauen darauf, dass die Kunden beim Scannen nicht bescheissen. Und diese danken es mit ihrer Ehrlichkeit. Selfscanning-Kassen sind ein Beitrag der Schweiz gegen die Überwachungsgesellschaft.