Die Nati unterliegt denkbar knapp mit 0:1 gegen den WM-Mitfavoriten Brasilien. Die Protagonisten ärgern sich über das späte Gegentor – zeigen sich von der eigenen Leistung aber angetan.
Gut sieben Minuten plus Nachspielzeit hätte die Schweizer Nati noch überstehen müssen, um Brasilien, einem der ernstzunehmendsten Aspiranten auf den WM-Titel, ein torloses Remis abzutrotzen. «Es tut weh», brachte Silvan Widmer die eidgenössische Gefühlswelt im Anschluss an die knappe 0:1-Niederlage treffend auf den Punkt. «Wir haben gut gekämpft, spielerisch war es sicher zu wenig.» Man habe heute gesehen, «dass Brasilien bessere Einzelspieler hat, unsere Mannschaftsleistung war ebenbürtig».
Einen etwas kritischeren Kommentar wagte SRF-Experte Benjamin Huggel, der sich vor allem an der offensiven Harmlosigkeit der Schweizer störte:
«Wenn man ehrlich zu sich ist, muss man erkennen, dass man nach vorne nicht genug Chancen erspielt hat, um das Spiel ausgeglichener zu gestalten.»
Aber auch der ehemalige Nati-Spieler zollte der kämpferischen Darbietung Respekt. «Eine Nullnummer wäre möglich gewesen», analysierte der 45-Jährige. Man könne mitnehmen, «dass man gegen Weltklassemannschaft defensiv diszipliniert mithalten kann».
Trainer Murat Yakin schlug in eine ähnliche Kerbe. Man habe Brasilien in Schach gehalten, nur offensiv habe ein wenig der Mut gefehlt. «In den entscheidenden Momenten hatten wir keine Ruhe. In der letzten Zone waren wir zu ungeduldig.» Man könne nicht zufrieden sein mit dem Resultat, «einen Punkt hätten wir uns sicher verdient gehabt».
Ausgerechnet auf der grösstmöglichen WM-Bühne gegen Brasilien kam Fabian Rieder zu seinem Nati-Startelf-Debüt. «Ich war ziemlich nervös, das hat man sicher bei ein, zwei Aktionen gemerkt», bewies der Berner Youngster seine gesunde Selbstkritik. Insgesamt zeigte er sich über seine Leistung zufrieden:
«Es war ein guter Einstand von mir. Es hat nicht alles geklappt, aber ich habe alles gegeben und reingelegt. Darauf kann man sicher aufbauen.»