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Die Flüchtlingshelferin und Menschenrechtsaktivistin Anni Lanz wird vom «Beobachter» mit dem Lifetime Award ausgezeichnet. Die Baslerin setzt sich seit 40 Jahren für Menschen auf der Flucht ein.
Der Prix Courage Lifetime Award 2022 für besondere Dienste an die Gesellschaft geht an die Menschenrechtsaktivistin Anni Lanz. Dies teilte der «Beobachter» am Freitag mit. Lanz setze sich seit über vier Jahrzehnten für Menschen auf der Flucht ein. Die «Beobachter»-Redaktion will mit dem Preis den «unermüdlichen Einsatz für Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Solidarität» der Baslerin ehren, wie es weiter heisst.
Lanz habe seit den 1980er-Jahren über hundert Personen in ihrer Dreizimmerwohnung in Basel beherbergt und auch abgewiesene Personen bei sich versteckt, Rekurse geschrieben oder Gefängnisbesuche gemacht. Dafür ist Lanz schon mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden. 2004 erhielt sie etwa die Ehrendoktorwürde der Universität Basel verliehen, 2005 wurde sie als eine von fünf Schweizerinnen beim Projekt «1000 Friedensfrauen» für den Friedensnobelpreis nominiert, oder 2007 erhielt sie den Fischhof-Preis der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus und der Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz.
Wegen ihres Engagements bekam es Anni Lanz aber auch schon mit der Justiz zu tun. Zuletzt ist die heute 77-Jährige wegen Schlepperei von einem Walliser Bezirksgericht zu einer Busse von 800 Franken oder fünf Tage Gefängnis verurteilt worden. In der Folge stellte sich das Kantonsgericht 2018 hinter den Entscheid. Und auch das Bundesgericht hat den Rekurs der Flüchtlingshelferin vor zwei Jahren schliesslich abgelehnt.
Für den mit 15'000 Franken dotierten Prix Courage-Hauptpreis nominiert wurden Aileen Lakatos, Meinrad Furrer, Natallia Hersche, Gabriella Hagger und Daniel Juzi. Über die Preisvergabe entscheidet zur Hälfte eine Jury unter Leitung der Aargauer Regierungsrätin Susanne Hochuli. Die andere Hälfte des Entscheids fällt das Publikum. Die diesjährige Preisübergabe ist auf den 28. Oktober angesetzt. (wap/sat)