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Gemeinderat Christian Hinterberger aus Sitterdorf will Nachfolger von Zihlschlacht-Sitterdorfs Gemeindepräsidentin Heidi Grau werden.
Obwohl Christian Hinterberger seine Gemeinderatskollegen in der Sitzung vom letzten Donnerstag überrascht hat, so ist seine Kandidatur für das Amt des Gemeindepräsidenten doch nicht überraschend. Nach der Rücktrittsankündigung der bisherigen Amtsinhaberin Heidi Grau am 4. September (unsere Zeitung berichtete), sei er schon von einigen Leuten angesprochen worden:
«Du, wär da nöd öppis für di?»
Es wäre etwas für ihn. Dessen war sich Christian Hinterberger schon seit einiger Zeit bewusst, wie er verrät. Er habe sich schon in den letzten ein, zwei Jahren Gedanken darüber gemacht, wenn Heidi Grau dann einst nicht mehr antreten würde. In den letzten Wochen ist nun der Entscheid endgültig gereift und Hinterberger wollte so schnell wie möglich die Karten auf den Tisch legen.
Und das Kartenblatt, das der 35-Jährige in der Hand hält, könnte durchaus stechen, wenn am 24. Januar 2021 der erste Wahlgang über die Bühne geht. Hinterberger sitzt seit 2017 im Gemeinderat von Zihlschlacht- Sitterdorf, ist Präsident des örtlichen Gewerbevereins und sowohl Kassier der Gönnervereinigung pro humanis der Rehaklinik Zihlschlacht, wie auch der FDP Bischofszell und Umgebung. Bei den Bischofszeller Näbelhusaren verwaltete er bereits viele Jahre die Kasse der Guggenmusik. Das zeigt einerseits, dass der in der Gemeinde aufgewachsene Hinterberger gut vernetzt ist, andererseits auch sein Flair für Zahlen.
«Gesunde Finanzen» seien ihm wichtig, nennt er dann auch einen seiner Schwerpunkte. Und dass die Gemeinde so schön und lebenswert bleibe, wie sie sich jetzt präsentiere. Eine weitere Motivation sei auch die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Menschen in der Gemeinde. Als aktueller Gemeinderat habe er sich auch eine Vorstellung machen können, was bei einer allfälligen Wahl auf ihn zukommen würde.
Klar ist für Hinterberger, dass er seine Firma HiCO Informatik aufgeben müsste: «Das Amt des Gemeindepräsidenten ist ein 100-Prozent-Pensum und ich kann nicht nebenher noch ein Unternehmen führen.» Doch Hinterberger sondiert bereits mögliche Nachfolger.
Eine erfolgreiche Wahl hätte auch Auswirkungen auf das Familienleben des dreifachen Vaters, der seit einigen Jahren wieder in Sitterdorf wohnhaft ist, wo er auch die Primarschule durchlaufen hatte, bevor es ihn zwischenzeitlich nach St.Pelagiberg und Bischofszell zog. Für Hinterberger ist es wichtig, auch als Gemeindepräsident genug Zeit für seine Familie zu haben. Er findet:
«In unserem Milizsystem muss ein solches Amt familienerträglich möglich sein.»
Trotz guter Voraussetzungen ist sich Hinterberger bewusst, dass er auch nicht gewählt werden könnte. Zu viele Gedanken daran verschwendet hat er nicht, aber sich überlegt, ob er dann weiterhin als Gemeinderat tätig sein wolle. Hinterberger will, aber noch lieber würde er am 1. Juni 2021 Heidi Graus Nachfolge antreten. Er wünscht sich aber auch, dass er nicht einziger Kandidat bleibt. Hinterberger sagt:
«Ich freue mich auf einen Wahlkampf und will nicht einfach so durchrutschen.»
Hinweis
Interessierte für das Gemeindepräsidium können ihre Kandidatur noch bis zum 30. November dieses Jahres einreichen.