Olma beschränkt Zutritt in volle Hallen

ST.GALLEN. Die Degustationshallen der St. Galler Messen Olma und Offa sind besonders an Wochenenden mit 8000 und mehr Besuchern oft überfüllt. Jetzt reagiert die Messeleitung mit Zutrittsbeschränkungen und weiteren Sicherheitsmassnahmen.

Marcel Elsener
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Kein Zutritt nach 19 Uhr – das allerdings war schon in der Halle 7 so. (Archivbild: Trix Niederau)

Kein Zutritt nach 19 Uhr – das allerdings war schon in der Halle 7 so. (Archivbild: Trix Niederau)

Achttausend haben amtlich Platz in den berühmt-berüchtigten Degustationshallen der St. Galler Messen Olma und Offa. Es sind die Hallen 4 und 5, die Nachfolger der abgebrannten Halle 7, auf welche der legendäre Spruch «Am füfi im siebni» gemünzt war. Achttausend, für die das feierabendliche Trinken, Essen, Plaudern und Flirten im Gedränge der Inbegriff der Olma und die schönste Zeit im ostschweizerischen Kalender ist.

«Nicht mehr zu verantworten»

Nun sind diese ähnlich grossen Hallen vor allem an Freitagen und Samstagen allerdings so gut – und in den letzten Jahren immer besser – besucht, dass die baupolizeilich erlaubte Festvolkszahl «oft erreicht und sporadisch sogar überschritten worden ist», wie die Messeleitung feststellte. «Das aber können wir nicht mehr verantworten», sagte Hanspeter Egli, Direktor der Olma Messen, gestern vor den Medien, «denn die Sicherheit der Besucher und Aussteller ist oberstes Gebot.

» Folglich trifft die Olma eine «einschneidende Massnahme, auf die sie gerne verzichtet hätte»: Sie beschränkt bei zu grossem Andrang den Zutritt und installiert aus diesem Grund 14 Videokameras. Sobald das überwachende Securitas-Personal definierte Flächen als voll einschätzt und die Zahl auf 8000 hochrechnet, werden nur mehr so viele Personen hereingelassen wie hinausgehen. Wird die Beschränkung einmal beschlossen, gilt sie bis zur Schliessung der Hallen 4 und 5 um 19 Uhr.

In dieser Zeit kontrollieren Securitas-Leute drei verbleibende Aus- und Eingänge.

Millionen für Sicherheit

Der Olma-Direktor spricht von einer «heiklen» Massnahme und wirbt um Verständnis – auch bei jenen, die «verständlicherweise nicht so viel Verständnis» hätten. Doch müsse die Sicherheit verbessert werden, zumal das Rauchverbot zusätzlich zu noch ungeklärten Stausituationen etwa vor Notausgängen geführt habe.

Sobald der Zutritt zu den beiden Hallen dosiert wird, soll dies am Eingang kundgetan werden: «Niemand kauft ein Ticket und kommt dann nicht rein», so Egli. Wie sich die Beschränkung auf die Umgebung auswirke, werde sich weisen. Den Vorschlag, ein Zelt für Wartende aufzustellen, habe man aus Platzgründen abgelehnt.

Die aufgrund der jüngsten Erfahrungen und Sicherheitschecks bereits im April – also vor Duisburg – beschlossene Videoüberwachung und Zutrittsbeschränkung kostet die Olma rund 200 000 Franken (sowie laufend weitere 50 000 Franken).

Doch wurden laut Egli für die Sicherheit – Stichworte Brandschutz, Fluchtwege, Notfallkonzepte – bereits sieben Millionen Franken investiert. Und insgesamt seien während der Olma wohl zwischen 200 und 300 uniformierte oder nichtuniformierte Securitas-Leute engagiert.

Die Videoaufnahmen dienten auch der schnelleren Reaktion, «wenn mal etwas passiert», wie Egli sagt.

Doch würden sie nach 24 Stunden gelöscht respektive überspielt – und taugten kaum zum Nachweis einer Straftat.