Jahresrückblick 2022
Ein Politbeben, die Armee-Affäre und ein Wirt, der aufgibt: Diese Geschichten bewegten in den Regionen Weinfelden und Kreuzlingen

Die Redaktion blickt zurück auf die Geschichten, die im Jahr 2022 bewegt haben.

Sabrina Bächi
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Das vergangene Jahr war eines im Zeichen der Wahlen. In Weinfelden beherrschten die Stadtrats- und vor allem die Stadtpräsidiumswahlen immer wieder die Schlagzeilen. Am Ende konnte Simon Wolfer mit einem klaren Vorsprung gegenüber seinen Konkurrenten Ueli Fisch und Roger Simmen die meisten Stimmen auf sich vereinen. Nach über zwanzig Jahren kommt es deshalb im kommenden Juni zu einer historischen Stabübergabe im Weinfelder Stadtpräsidium.

In Kreuzlingen buhlten drei Männer und eine Frau um die Nachfolge von Stadträtin Dorena Raggenbass. Am Ende reicht es Daniel Moos. Doch kurz nach den Wahlen vom 25. September wird bekannt, dass wegen fehlerhafter Stimmrechtsausweise eine Beschwerde beim Kanton einging. Am Ende bestätigt der Kanton jedoch das Wahlresultat.

Zum politischen Erdbeben kommt es am grossen Wahlsonntag vom 27. November in Güttingen. Zwei SVP-Kandidaten sprengen den Gemeinderat. Sie werden in die Exekutive gewählt, zwei Bisherige – darunter die Thurgauer Mitte-Präsidentin Sandra Stadler – verpassen die Wiederwahl. Gemeindepräsident Urs Rutishauser verfehlt das absolute Mehr um 13 Stimmen und wird nicht im Amt bestätigt.

Welche Feste dieses Jahr gefeiert wurden

Kreuzlingen ist seit 75 Jahren eine Stadt und hat dieses Jubiläum kurz vor den Sommerferien mit einem grossen Stadtfest gefeiert. In Weinfelden fand nach zwei coronabedingten Absagen erstmals wieder eine Wega statt. Die Sonderschau der Schweizer Armee gab jedoch Anlass zu Diskussionen.

Ihr 50-jähriges Jubiläum feierte die Sternwarte Kreuzlingen. In Weinfelden wurde im Frühling das neugebaute Martin-Haffter-Schulhaus mit einem Fest eingeweiht. Heute ist jedoch bereits klar, dass es zu wenig Platz hat und Provisorien erstellt werden müssen. In Neuwilen hat im Juli das Eidgenössische Armbrustschützenfest stattgefunden. Rund 850 Schützinnen und Schützen nahmen daran teil.

Der Ukraine-Krieg ging auch am Mittelthurgau nicht spurlos vorbei. Besonders berührt hat die Geschichte rund um die 18 Menschen mit Behinderung, die durch den Rotary Club Kreuzlingen in den Thurgau flüchten konnten. Auch das kirchliche Leben stand nicht still: Die katholischen Kirchgemeinden von Bussnang, Schönholzerswilen, Leutmerken und Wertbühl haben im September der Fusion zugestimmt.

Diese Geschichten haben online interessiert

Auf dem Onlineportal der «Thurgauer Zeitung» sticht besonders die Geschichte des Rössli-Wirts hervor. Roland Könighat Ende Oktober sein Restaurant in Oberhofen geschlossen. Er ist Opfer seines eigenen Erfolgs und am Ende seiner Kräfte.

In Weinfelden hat die Aufforderung zum Heckenschnitt für Aufruhr gesorgt. Ein Brief der Stadtverwaltung an Eigentümer mit Garten hat für Empörung gesorgt und zu zahlreichen Telefonaten auf der Bauverwaltung geführt.