Seit dem Jahr 2004 wird an der Rechnungsgemeinde der Dorfkorporation eine Kirchbergerin oder ein Kirchberger des Jahres gekürt. Das können Einzelpersonen oder Gruppierungen sein, die sich in hohem Mass für das Dorf eingesetzt haben. Die Auszeichnung 2022 erhielt am Montagabend eine Gruppierung, die in den vergangenen Jahren ganz besonders gefordert war.
Die Coronapandemie hatte auch Einfluss auf die Wahl der Kirchbergerin oder des Kirchbergers des Jahres. Weil die Dorfkorporation während zweier Jahre keine Jahresversammlung durchführen konnte, mussten auch die Ehrungen ausfallen.
Entsprechend gespannt waren am Montagabend die 119 Stimmberechtigten im «Toggenburgerhof», wer die Nachfolge der Geehrten aus dem Jahre 2019 antritt. Damals waren die Helferinnen und Helfer des «Naturerlebnisraums Altbachwald» ausgezeichnet worden.
Als Laudator stellte sich Gemeinderat Reto Hollenstein zur Verfügung, der die Anwesenden vorerst noch etwas auf die Folter spannte. Wenn einem in jungen Jahren eine solche Ehrung zuteil werde, dann sei dies schon aussergewöhnlich. «Die Geehrte ist vor kurzem erst 28-jährig geworden und obwohl im Jahr über 40’000 Kilometer unterwegs, dürfte sie allen hier im Saal ein Begriff sein», erklärte Hollenstein. Nach weiteren Hinweisen – geduldig, einfühlsam, Expertinnen in der Genesung – liess er die Katze aus dem Sack und erklärte die Spitex zur «Kirchbergerin des Jahres».
Die Ehrung nahm die Spitex-Geschäftsleiterin Linda Müntener entgegen. Sie wurde begleitet von Brigitte Breitenmoser, Sandra Seelhofer und Claudia Stadler. Müntener sagte: «Wir freuen uns riesig über die Wertschätzung und werden uns auch weiterhin im schönsten Beruf der Welt einsetzen.»
Die 191. Rechnungsgemeinde stand auch im Zeichen des Präsidentenwechsels. Walter Huber hat sein Amt nach 15 Jahren an Michael Holzner weitergereicht. Insgesamt gehörte Huber dem Verwaltungsrat während 23 Jahren an. Der neue Präsident ist 36-jährig, wohnt seit vier Jahren in Kirchberg, ist verheiratet, Vater zweier Töchter im Alter von drei und sechs Jahren und gehört dem Verwaltungsrat der Dorfkorporation seit einem Jahr an. Der Verwaltungsrat wurde komplettiert durch den 46-jährigen Roger Scherrer. In Mosnang aufgewachsen, lebt er seit 15 Jahren mit seiner Familie in Kirchberg.
Im letzten Amtsjahr von Walter Huber erwirtschaftete die Dorfkorporation einen Gewinn von gut 74’000 Franken. Der Wasserverbrauch im Einzugsgebiet stieg von 220'000 Kubikmeter (2021) auf gut 227’000 Kubikmeter (2022), was mit dem warmen und niederschlagsarmen Sommer begründet wird. Für das laufende Jahr sind Investitionen in das Leitungsnetz von rund 80’000 Franken vorgesehen. Der Preis für den Kubikmeter Wasser bleibt unverändert bei 1.05 Franken.