Bundesrat Ueli Maurer kann am heutigen 1. Dezember seinen 70. Geburtstag feiern. Der Finanzminister ist damit mit Abstand der Älteste in der Landesregierung – und muss sich seit längerem die Frage anhören, wann er denn endlich zurücktreten werde.
Dabei zeigt ein Blick über den Atlantik: Mit 70 Jahren muss Maurer noch lange nicht ans Aufhören denken.
Schliesslich hat der designierte US-Präsident Joe Biden stolze 78 Jahre auf seinem – nicht vorhandenen – Buckel. Und in sein Kabinett will er einige altbekannte Altersgenossen berufen, so den ehemaligen Aussenminister John Kerry, 76, und die Ex-Notenbankchefin Janet Yellen, 74.
Natürlich könnte man dies kritisieren: Sollen wirklich über 70-Jährige unsere Zukunft prägen? Wo bleibt da der in Wahlkämpfen gern propagierte frische Wind?
Doch vielleicht sollte sich die Schweiz an Biden orientieren, harzt es hierzulande doch seit Jahren mit der Reform der Altersvorsorge. Kreative Lösungen sind gefragt. Und da wir gern auf Eigenverantwortung setzen, wäre das vielleicht ein Ansatz: Die Bundesräte gehen als gutes Vorbild voran und arbeiten weit über das Rentenalter hinaus.
Im Parlament dürfte diese Rettung der Altersvorsorge à la Joe Biden indes chancenlos sein, wie so mancher Vorschlag in der Rentendiskussion. Schliesslich lautet ein Bonmot: «Mindestens 200 der 246 Parlamentarier denken, wenn sie am Morgen im Badezimmer in den Spiegel schauen: ‹So sieht ein Bundesrat aus.›» Da kommt es mehr als ungelegen, wenn Parteigenossen zu lange in der Landesregierung bleiben.