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Sport (BZ)
In Möhlin fanden die Basler Cupfinals in acht Kategorien statt. Drei jubilierende Vereine (FC Möhlin-Riburg mit der einstigen Untersektion ACLI und der NK Pajde) zeichneten als umsichtige Organisatoren des 77. Basler Cupfinales verantwortlich.
Wer am Samstagnachmittag zum Sportzentrum Steinli lief, bemerkte sofort, dass ein Grossanlass ansteht. Diverse Stände vor und nach dem Eingang – oft mit Flaggen der WM-Teilnehmer – zeigten, dass sich alles ums runde Leder drehte.
Und auf dem Hauptfeld hatten sich gut 600 Zuschauer eingefunden, welche dem sportlichen Höhepunkt entgegen fieberten. Der FC Concordia, als Favorit ins Spiel gegangen (Schweiz am Wochenende berichtete), gewann gegen den FC Aesch mit 4:2 und konnte somit seinen Titel erfolgreich verteidigen.
Vor Ort war selbstverständlich auch Roland Paolucci (70), seit zwölf Jahren Präsident des Fussballverbandes Nordwestschweiz (FVNWS). „Was die drei Vereine, mit Möhlin-Präsident Thomas Metzger, geleistet haben, ist fantastisch. Eine perfekte Organisation, und ein wunderbares Rahmenprogramm haben dazu geführt, dass der Basler Cupfinal stets an Qualität gewinnt“, so der frühere Aktive aus der Basler Benthaus-Aera.
Hans-Jürgen Ringgenberg war sein Vorgänger und ist seit 16 Jahren Landrat. „In zwei Tagen sahen wir acht Endspiele in diversen Kategorien – der Basler Cup ist zu einem Fest- und Freudentag für den regionalen Fussball geworden und mehr als etabliert“, so der Therwiler. Im Catering-Bereich spielte der Organisator auf Champions-League-Niveau.
Niyazi Aydin vom NK Pajde las den Gästen jeden Wunsch förmlich ab und fügte an, dass „wir am Sonntag noch ein Schülerturnier organisiert haben“. Im Wissen, dass Möhlin eher ein steiniger Fussballboden ist; das Dorf im Fricktal ist national eher als (einstige) Handball-Hochburg bekannt.
Schön, dass in den Endspielen nicht immer die Grossklubs standen, sondern auch kleinere Vereine. So gewann der FC Schwarz-Weiss Basel das Frauen-Finale mit 3:1 gegen den SV Sissach, was zugleich der erste regionale Titel in der nunmehr 88-jährigen Klubgeschichte war.
Die Kickerinnen (zweifache Torschützin war Johanna Aeschbach, welche beim FVNWS ein Praktikum absolviert) wussten dies ausgelassen zu feiern. Überhaupt fiel, zu einstigen Endspielen in den 80er- und 90er-Jahren (als der Cupfinal stets am Auffahrtsdonnerstag stattfand), auf, dass der Anteil an Spielerinnen und Zuschauerinnen wächst.
Geleitet wurde die Partie von Nicole Widmer (Münchenstein), die seit 20 Jahren arbitriert und seit Jahren eine fixe Grösse in der 2. Liga interregional ist. „Die Akzeptanz der Spieler gegenüber Schiedsrichterinnen ist da“, erklärt sie bestimmt.
„Der Frauenfussball ist regional sehr gut integriert und verankert; und es ist dem Verband und Organisatoren hoch anzurechnen, dass das Frauen-Finale und jene der Juniorinnen nicht an Randzeiten, sondern zur besten Zeit durchgeführt werden“, so Benno Kaiser, Vorstandsmitglied des FC Basel und zugleich Leiter Frauenfussball im regionalen Verband.
Atilla Sahin, allgemein als „Mister SV Muttenz“ bezeichnet, und Präsident der Technischen Abteilung im FVNWS meinte: „Dass alle Endspiele an einem einzigen Ort stattfinden, hat den Zusammenhalt unter den Vereinen gestärkt. Es ist ein Tag, wo sich die regionale Fussball-Familie trifft und man sich in lockerer Atmosphäre austauschen kann“, so der frühere Profispieler.
Und abends, als alle geduscht waren und bei Speis und Trank den Fussball-Samstag Revue passieren liessen, lief auf Grossleinwand das WM-Spiel zwischen Kroatien und Nigeria (2:0). Das finale Skore freute vor allem Dejan Rakitic, Trainer des NK Pajde, denn sein Bruder Ivan Rakitic, war einer der Leistungsträger beim Sieger.
Bei Klein-Ivan hatte alles in Möhlin auf dem Sportplatz Steinli angefangen, bevor er über den FC Basel, Schalke 04, FC Sevilla beim Weltklub FC Barcelona, an der Seite von Lionel Messi, aufspielen darf.