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Zum siebten Mal in Serie und zum 19. Mal insgesamt ist der FC Basel Schweizer Fussballmeister. Das meinen Spieler, Trainer und Präsident zu der FCB-Galavorstellung in der Saison 2015/2016.
Es spielen sich dramatische Szenen ab in den Schlusssekunden. Renato Steffen kommt im Strafraum zu Fall und ein gellendes Pfeifkonzert ertönt aus der Muttenzerkurve. So laut, dass der Schlusspfiff des Schiedsrichters im Lärm untergeht. Erst die Worte des Stadionsprechers «der FC Basel ist Schweizer Meister» lassen Gewissheit aufkommen. Wieder ist der FC Basel Schweizer Meister, zum siebten Mal in Serie, zum 19. Mal insgesamt.
D’freud isch riisig
— Roger Federer (@rogerfederer) 30. April 2016
⚽️🏆🎉 @FC_Basel #maisch7er
Härzlichi gratulation zum Meistertitel @FC_Basel 👍🏻jetzt ab ufe barfi😍👍🏻🔴🔵
— Xherdan Shaqiri (@XS_11official) 30. April 2016
«Es ist einfach unglaublich», sagt ein strahlender Steffen nach dem Spiel. Es ist der erste Meistertitel für den Aargauer. Entsprechend unerfahren ist er in Sachen Meisterfeier: «Ich bin gespannt, was jetzt noch alles abgeht.» Auch Trainer Urs Fischer betritt Neuland. Nach drei Jahrzehnten im Schweizer Fussball holt er als Trainer erstmals den Meisterpokal. Wie man denn so einen Titel feiere? «Ich lasse mich überraschen.» Überrascht wurde er dann auch, als Taulant Xhaka, Breel Embolo, Michael Lang und Renato Steffen die Pressekonferenz stürmten und ihn mit Bier und Isostar übergossen.
Fischer hatte in Basel im Sommer keinen einfachen Einstand. Einen Zürcher an der Seitenlinie des FC Basel? Undenkbar. Der neue Trainer löste auch bei den Fans grosse Skepsis aus. Bei seiner Präsentation als neuer FCB-Trainer hängt vor dem Medienzentrum ein Plakat: «Urs Fischer. Nie eine vo uns.» Entsprechend gross war Fischers Erleichterung nach dem Meistertitel: «Der Druck fällt von den Schultern ab, denn die Anspannung ist von meinem Amtsantritt an sehr gross gewesen.» Der Klub stärkte Fischer während der ganzen Saison den Rücken. «Man versucht, sich zwar vorzustellen, was einen hier erwartet, aber die Realität ist dann doch eine andere. Man braucht die Unterstützung des Klubs und die habe ich hier in Basel auch in schwierigen Situationen immer erhalten.»
Präsident Bernhard Heusler sprach von einem riesigen Glücksgefühl und von einer tiefen Befriedigung: «Selten ist mir ein Titel so unter die Haut gegangen.» Dieser Mannschaft gönne er den Titel aufgrund der grossen Solidarität unter den Spielern besonders. «Sie sind so lieb zueinander und schauen aufeinander.» Er verhehlte nicht, dass ihm die Abgänge von Marco Streller, Fabian Frei und Fabian Schär im letzten Sommer einige Sorgen bereitet hätten. Diese blieben unbegründet. Der neuerliche Titel war so früh wie seit 2012 nicht mehr unter Dach und Fach.
Auch in diesem Sommer steht dem FC Basel wieder ein Kaderumbruch bevor. Walter Samuel wird nach 20 Jahren als Profi per Ende Saison seine Fussballschuhe an den Nagel hängen. Daneben werden Philipp Degen und Behrang Safari ab dem Sommer nicht mehr dabei sein. Ob bei Breel Embolo zu dem lang erwarteten Wechsel ins Ausland kommt, ist noch ungewiss. «Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich mir keine Gedanken zu einem Wechsel machen würde. Ob ich bleibe oder gehe, kann ich heute noch nicht sagen.» Trotz diversen offenen Fragen, die Basler Regentschaft wird wohl nicht so bald zu Ende gehen.
So verlief die FCB-Meistersaison 2015/2016: