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Sport (BZ)
Ein Jahr war Ruhe. Der WSV Basel war von der Oberfläche des Meisterschaftsbetriebs verschwunden. Der achtfache Meister war abgetaucht. Zumindest vordergründig. Im Verborgenen wurde weitergearbeitet.
Ein neuer Trainer wurde in Person von Robert Jobst gefunden, ein Teil der bisherigen Spielerinnen mit neuen Gesichtern ergänzt. Was in der ersten Saison nach dem Unterbruch mit der neu zusammengewürfelten Mannschaft möglich sein würde, war unklar. «Der Trainer kannte die Liga noch nicht und wir mussten uns zuerst finden», sagt Captain Paola De Feo.
Im Cupfinal und ugte Aussichten in der Meisterschaft
Wenige Monate später steht die Mannschaft an vierter Stelle der Meisterschaft – mit zwei Spielen weniger als die Konkurrenz und der Aussicht auf die direkte Halbfinalqualifikation – und im morgigen Cupfinal in Kreuzlingen.
Die befürchtete Findungsphase dauerte also nur kurz und der Wassersportverein scheint eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen hungrigen Spielerinnen gefunden zu haben. Tatsächlich bezeichnet De Feo die Ausgeglichenheit der Mannschaft als Stärke. «Andere Teams sind abhängig von zwei Spielerinnen, bei uns verteilt sich die Verantwortung auf mehrere Schultern», sagt die 23-jährige Münchensteinerin.
Comeback von Judith Meyer
Rechtzeitig zum Meisterschaftsbeginn sei mit Alexandra Bienz eine routinierte Spielerin zurückgekommen, die nicht mehr auf dem Feld, dafür aber im Tor brilliert. Martina Kratzer, die von Thun gekommen ist, ist nicht nur torgefährlich, sondern dirigiert gekonnt die Abwehr.
Zudem wurde beim letzten Meisterschaftsspiel die Achse der routinierten Spielerinnen durch ein weiteres Comeback verstärkt: Linkshänderin Judith Meyer ist per sofort zurück im Wasser und soll helfen, Ruhe ins Spiel zu bringen.
Gerade im Cupfinal gegen Winterthur könnte ihre Erfahrung Gold wert sein. «Nachdem wir mit Aegeri und Horgen die zwei grossen Favoriten ausgeschaltet haben, sind jetzt auf einmal wir in der Rolle des Favoriten», gibt De Feo zu denken.
«Wir dürfen Winterthur nicht unterschätzen, sie sind ein junges, starkes Team.» Dass die zwei Mannschaften auf Augenhöhe sind, zeigt nicht zuletzt die Tabelle und der Meisterschaftsverlauf. Aktuell trennen die Teams nur zwei Punkte, in den direkten Begegnungen steht es 1:1. Zudem sei Winterthur wie Basel nicht abhängig von einer starken Ausländerin, sondern eine Einheit.
Schwung aus zwei Siegen
Trotzdem ist die Studentin optimistisch, was das morgige Spiel angeht. Die Siege über Horgen und Aegeri hätten dem Team zwar Selbstvertrauen und Schwung gegeben, aber die eher mässigen Auftritte in der Meisterschaft danach auch ein Abheben verhindert.
Angst, dass ihre Mannschaft selbstgefällig wird, hat De Feo sowieso nicht. Ausser den drei Routiniers sei noch keine der Spielerinnen zuoberst auf dem Treppchen gestanden. Der Erfolgshunger will also gestillt werden, auch wenn die Münchensteinerin bereits das Erreichen des Cupfinals als Riesenerfolg bezeichnet.