Dänemark hat sich in den letzten Jahren als feste Grösse in der Weltelite etabliert. Das zeigte sich auch an den Swiss Open in Basel.
Ein Blick auf die Nationen in den Finalpaarungen genügt. China, Südkorea, Thailand, Dänemark. Fällt Ihnen was auf?
Was zwar augenfällig ist, überrascht eigentlich niemanden mehr. Seit Jahren mischt das 6-Millionen-Königreich aus dem Norden an der Weltspitze des Badminton-Sports mit.
Auch an den Swiss Open in Basel sorgen die Dänen für die europäischen Glanzpunkte. Und holen den einzigen Sieg für den Kontinent.
Zum zweiten Mal nach 2011
Im Final des Mixed Double setzte sich Joachim Fischer Nielsen mit seiner Partnerin Christinna Pedersen gegen das chinesische Duo Jinhua Tang und Nan Zhang durch. Mit 22:20 und 21:19.
Damit holt das dänische Duo zum zweiten Mal nach 2011 den Sieg in dieser Kategorie, welcher auch der bisher letzte einer europäischen Nation an den Swiss Open war.
Dänisches Selbstverständnis
«Wir sind hergekommen, um zu gewinnen», sagt Nielsen mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit. «Auch während des Finals hatten wir ein gutes Gefühl, lagen fast immer in Führung. Ich denke, der Sieg geht in Ordnung», fügt Pedersen mit einem Schmunzeln an.
Dieses Selbstvertrauen wirkt nicht arrogant, sondern berechtigt. Denn verstecken, muss man sich vor den «Grossen» schon lange nicht mehr.
Überall in den Top Ten der Welt
Allein in den Halbfinals waren die Dänen in drei Kategorien vertreten (Männer Single, Frauen Doppel), zogen aber zweimal den kürzeren. Trotzdem. Das Zauberwort für die beachtliche Konstanz lautet «Tradition», wie Nielsen selbst sagt.
«Die Kinder fangen bereits von Kindesbeinen an zu spielen, entsprechend hat sich die Sportart in den letzten Jahren im Land entwickelt», weiss der 34-Jährige aus Kopenhagen.
In sämtlichen Kategorien stellen die Dänen ein Top-Ten-Team oder einen Top-Ten-Spieler in der Weltrangliste. Nielsen/Pedersen sind aktuell an 4. Position gesetzt. Im Frauen-Doppel ist Pedersen mit ihrer Partnerin Kamilla Rytter Juhl sogar Dritte.
«Basel ist für uns immer ein guter Gradmesser. Unser Hauptaugenmerk ist aber auf Super-Series-Turniere ausgerichtet», unterstreicht Pedersen nochmals die berechtigten Ambitionen der Skandinavier.
«Der bisher beste Auftritt»
Nicht nur sportlich, sondern auch organisatorisch wurden die Swiss Open den internationalen Ansprüchen gerecht. «Wir haben von den ausländischen Delegationen viele Komplimente erhalten», freut sich OK-Präsident Christian Wackernagel.
Vor allem Transport und Catering hinterliessen bei den Athleten einen wesentlich positiveren Eindruck, als bei anderen Badminton-Grossanlässen. Auch bezüglich TV-Vermarktung hat man einen Schritt nach vorne gemacht.
«Dies war bisher unser bester Auftritt», sagt Wackernagel. Mit 18 000 Besuchern während der ganzen Woche ist Wackernagel auch mit dem Zuschaueraufmarsch zufrieden. Für die Zukunft soll vor allem das Marketing ausgebaut werden, «damit wir nicht nur auf regionales und sportexklusives nteresse stossen». (JBU)