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Die Starwings gewinnen beim Aufsteiger Vevey (neu Riviera Lakers), nach drama-tischer Endphase mit 63:62 (37:31). In einer turbulenten Woche mit „höheren Natur-gewalten“ ist dieser Erfolg Balsam für die Klubwunden.
Die Muttenzer Kurve im Stadion St. Jakob hängt oft ein riesengrosses Transparent mit den Worten «Erfolg isch nid alles im Läbe» auf. Man kann natürlich sagen, dass dies auf eine Art auch zynisch gemeint ist, denn der FC Basel, seit annähernd 20 Jahren der unbestrittene Ligakrösus mit dem höchsten Budget, steht für sportlichen Erfolg.
Es gibt Ereignisse, die in Erinnerung rufen, dass der Sport, verbunden mit Resultaten und Rangierungen, nicht die absolute Priorität im Leben haben darf. Die Sporthalle Birsfelden wurde am letzten Sonntag von einem Blitzeinschlag betroffen.
Die Partie zwischen den «Wings» und dem BC Winterthur fiel aus. Zwei Tage später folgte ein Brand – mit verheerenden Folgen. Nicht nur finanzieller Art, sondern auch für alle Aktive (und dazu zählen gegen 100 Männer und Jungs sowie einige Mädchen), die mit Herzblut und Leidenschaft sowie Passion ihre Sportart betreiben. Dies ist bis auf weiteres in der schmucken, zweckmässigen Sporthalle Birsfelden nicht mehr möglich (bz Basel berichtete ausführlich).
Dass dies für Cheftrainer Roland Pavloski und sein Nationalliga-A-Team keine allzu guten Voraussetzungen waren (und weiterhin sind), um Matches vorzubereiten, muss wohl nicht explizit erklärt werden. Man musste und wird noch viel improvisieren müssen.
Ja, Vevey gegen das Birstaler Kombinat war das Duell jener Teams, welche zwar ihre Auftaktpartien zur Saison 2017/18 gegen Winterthur (die Romands) und Lugano (das seither nur noch gewonnen hat!) gewonnen hatten, danach aber das Siegesgefühl nicht mehr kannten. Und die Viviser mussten arg geschwächt in dieses Duell gehen – zwei Nationalspieler (Vincent Gaillard und Steeve Louissaint) fehlten, der serbische Topskorer Stefan Zivanovic auch.
Aber auch bei den «Wings» ist die Personaldecke gar dünn – und mit Alexis Herrmann fehlt ein Mann, den man in der Defense als Aggressivleader bezeichnen kann.
Die Partie war für Basket-Feinschmecker kein Fünfgänger. Der Einsatz(wille) war bei allen Akteuren zu spüren. Aber gar vieles blieb Stückwerk, es gab beidseits unerklärliche «Black-Outs» - man darf ruhigen Gewissens schreiben, dass die Tabelle den Vergleich gut widerspiegelte.
Man könnte hier nun über die Freiwurfquote eines Nemanja Calasan rätseln – einer von sieben im Cup gegen Genf und am Samstag ein von sechs Freiwürfen gegen den Neuling ergeben zwei von 13 von der Linie. Diese Quote ist nicht einmal in der 3. Liga zu finden.
Auch Petar Babic war, im Gegensatz zum Cupspiel gegen Les Lions de Genève, kein souveräner Spielmacher. Er forcierte unnötig seine Distanzwürfe (drei von elf Dreiern sind ebenso ungenügend wie zwei von sechs Freiwürfen), scheiterte bei jeder Penetration zum Korb – doch sein letzter Dreier, 63 Sekunden vor der Endsirene, brachte den Sieg.
Aber in einer Woche der «Naturgewalten» und vor ungewisser Zukunft stehend, soll das Sportliche nicht im Vordergrund stehen. Denn wie singen doch die Hardcore-Anhänger des FC Basel: «Erfolg isch nid alles im Läbe»!
Riviera Lakers Vevey – Starwings 62:63 (31:37)
Galéries du Rivage. – 400 Zuschauer. – SR: Clivaz/Hjartarson/Cid.
Vevey: Bonga (11), Axel Louissaint (7), Gardner Louissaint (10), N'Diaye (8), Kassé (10); Katenda (11), Ravenel, Pessoa (2), Rajic (3); Conus.
Starwings: Babic (13), Verga, Hess (15), Tutonda (15), Calasan (11); Schoo (5), Kostic (4), Gredy.
Bemerkungen: Vevey ohne die Nationalspieler Gaillard und Steeve Louissaint sowie den serbischen Profi Zivanovic (alle verletzt). – Starwings ohne Devcic und Herrmann (beide verletzt). – Viertelsresultate: 18:20, 13:17 (31:37); 17:13 (48:50) und 14:13 (62:63). – Mit fünf Fouls ausgeschieden: 36. Katenda. – Fouls: Vevey 15, Starwings 16. – Zu den besten Spielern wurden Cédric Bonga und Brunelle Tutonda gewählt.