Fussball
Ein weiterer Pokal für die Familie Rakitic?

Der NK Pajde aus Möhlin ist Meister in der 2.Liga und steigt auf. Ein Höhepunkt steht aber noch bevor – der Cupfinal

Timon Richner
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Dejan Rakitic will sich mit Pajde in der 2.Liga inter etablieren.

Dejan Rakitic will sich mit Pajde in der 2.Liga inter etablieren.

Uwe Zinke

Die Spieler des NK Pajde haben sich ihren Vereinsnamen zu Herzen genommen. Pajde ist kroatisch und heisst Freunde; NK ist kroatisch und steht für Fussballverein. Ein Fussballverein aus Freunden also sind die Möhliner. Diese Saison wurde dieses Motto erfolgreich umgesetzt: Der NK Pajde hat vor dem heutigen drittletzten Spiel der Saison gegen US Olympia elf Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger aus Reinach. Sie sind Meister in der 2. Liga, steigen in die 2. Liga interregional auf und stehen im Cupfinal des Fussballerverbandes Nordwestschweiz.

Der Aufstieg wurde etwas überraschend schon am letzten Mittwochabend klar. Dann verlor der engste Verfolger FC Pratteln unverhofft beim Tabellenletzten FC Oberwil mit 1:3. «Natürlich war es etwas schade, dass wir den Aufstieg nicht nach einem Spiel klargemacht haben. Wir waren alle zu Hause in unseren Stuben und konnten nicht gemeinsam feiern. Die Freude ist aber trotzdem riesengross», sagt der Spielertrainer Dejan Rakitic nach dem Feststehen des Aufstiegs.

Freunde, die auch zusammen in den Ausgang gehen

«Unser Team besteht fast nur aus Freunden, die in der Freizeit auch zusammen in den Ausgang gehen», sagt Rakitic und sieht im daraus resultierenden Teamgeist auch eine der grössten Stärken der Mannschaft in dieser Saison. Zudem hatten die Fricktaler dieses Jahr auch ein grosses Kader, das ausgereicht hat, um Ausfälle durch Sperren oder Verletzungen zu kompensieren. Das war auch nötig, denn ein Tiefpunkt in Form einer schweren Verletzung, kam bereits am vierten Spieltag der Saison. Der Captain und Mittelfeldspieler Neko Amitoski verletzte sich beim Spiel gegen Pratteln schwer am Knie. «Bei ihm war alles kaputt. Meniskus, Kreuzbänder und Knorpel», erzählt Rakitic.

Auf den anderen Grund für Absenzen – die Sperren – ist Rakitic nicht allzu gut zu sprechen. «Die Diskussion um unsere hohe Zahl an Strafpunkten geht mir auf den Geist. Wir haben eine harte Gangart, das stimmt. Aber das gehört zu unserem Spiel und nur damit gewinnt man keine Punkte. Wir haben fussballerisch und kämpferisch viel Qualität. Man muss nicht immer nur kritisieren», hält Rakitic in bestimmtem Ton fest.

Kader verstärken

Im Hinblick auf die nächste Saison mit den schwierigen Aufgaben in der höheren Spielklasse gibt es für Pajde nur ein Ziel: den Ligaerhalt. Um dieses zu erreichen, will sich der Verein verstärken. «Wir haben viele Kontakte, man kennt sich in der Region. Wir führen im Moment Gespräche mit Spielern, um uns qualitativ näher an die neue Liga heranzubringen», sagt der Spielertrainer.

In der Familie Rakitic stehen in nächster Zukunft aber erst einmal Festlichkeiten an. Dejan holt mit Pajde die Meisterschaft in der 2. Liga und steht im Final des Cups; Bruder Ivan holt mit dem FC Barcelona die spanische Meisterschaft und steht in den Finals des spanischen Cups sowie der Champions League.