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In Zukunft soll die gesamte Entscheidungsgewalt des FC Basel bei den Mitgliedern liegen. Bisher hatten diese 25 Prozent der Stimmbeteiligung. Damit soll etwas ganz Bestimmtes verhindert werden, wie Präsident Bernhard Heussler an der GV ausführte.
Das wohl brisanteste Traktandum sparte sich FCB-Präsident Bernhard Heusler bis ganz zum Schluss auf. Die 122. Generalversammlung vergangenen Samstag lief bis zu diesem Zeitpunkt relativ gemächlich ab, ohne wirklich grosse Überraschungen. Bis der Höchste des FCB-Vorstandes dann doch nochmals ernst wurde.
Er stellte die Frage in den Raum, welche die Fans der Muttenzerkurve im letzten Meisterschaftspiel der vergangenen Meisterschaft auf ein Transparent geschrieben hatten: «Wo wollen wir hin?» Der Präsident gab zu, dass dem Club der Spagat zwischen Kommerz und Pflege der Wurzeln, der Geschichte des Vereins manchmal gelingt – und manchmal nicht. «Raum für Kritik muss es geben», sagte Heusler und erklärte die daraus entstehenden Massnahmen.
In Zukunft soll die gesamte Entscheidungsgewalt des Vereins bei den Mitgliedern liegen. Bisher hatten diese 25 Prozent der Stimmbeteiligung. Ab sofort sollen es faktisch 100 Prozent sein. «Wie es mit dem FCB weitergeht, liegt also in ihrer Hand», schloss Heusler seine Rede zu diesem Thema ab.
Dieser Entschluss gelte, solange der aktuelle Vorstand tätig sei. Mit diesem Entscheid soll unter anderem verhindert werden, dass in Zukunft nicht willkommene Investoren Anteile des Vereins kaufen können. Wie diese Machtübergabe auf die Mitglieder konkret funktionieren soll, liess Bernhard Heusler bei der GV offen.
12 Millionen Franken Gewinn
Neben dieser einschneidenden Änderung für den Verein war es eine Generalversammlung, die zwar einiges an Speziellem bot, aber aufgrund der Einstimmigkeit zwischen Fans und Vorstand doch ohne grosse Überraschung blieb. Anders als in den Jahren zuvor, als die GV des FCB in der Messe Basel stattgefunden hat, empfing Präsident Bernhard Heusler und seine restlichen Vorstandskollegen die rund 1400 anwesenden Mitglieder im heimischen St.-Jakob-Park.
Verwaltungsrat Stephan Werthmüller, Verantwortlicher der Abteilung Finanzen, präsentierte wie schon in den vergangenen Jahren erfreuliche Zahlen, wovon deren zwei besonders erwähnenswert waren: Der FCB wies für das Jahr 2015 einen Umsatz von 92 Millionen Franken (Vorjahr 105 Millionen) und einen Gewinn von 12 Millionen aus. Nur in den Jahren 2014 (15 Millionen) und 2012 (16 Millionen) war der Jahreserlös höher.
Dass die Maschinerie FC Basel seit Jahren wie geschmiert läuft, ist dabei vor allem einem Mann zu verdanken: Bernhard Heusler. Dieser wurde, wie auch nicht anders zu erwarten war, in seinem Amt bestätigt. Eine Stimmenauszählung fand gar nicht erst statt. Die Vereinsmitglieder zeigten ihre Unterstützung mit stehendem Applaus auf den Rängen im Sektor B. Auch die restlichen Mitglieder des Vorstandes wurden in ihrem Amt bestätigt.
FCB-Wappen neu ohne Stern
Weniger deutlich und mit viel mehr Aufwand musste dann eine weitere Entscheidung gefällt werden: Wird das Logo des FC Basel angepasst oder bleibt es beim Alten? Dabei ging es nicht um das Abzeichen, dass die FCB-Spieler auf ihren Trikots tragen, sondern lediglich um das markenrechtlich eingetragene Wappen des Vereins.
Zur Diskussion stand, ob der Stern, sinnbildlich für zehn geholte Meistertitel, im offiziellen Wappen des Vereins weiterhin Platz haben soll. Nach anfänglichen Schwierigkeiten bei der Stimmen-Auszählung wurde dann die Entscheidung gefällt: In Zukunft wird kein Stern mehr oberhalb des rotblauen Emblems stehen. Weiter wurde den Vereinsmitgliedern der neue Einlaufsong «Heart of Courage» von «Two Steps from Hell» vorgespielt.
Nach der abschliessenden Rede von Heusler über die Zukunft des Vereins war die 122. Generalversammlung des FC Basel Geschichte. Ganz im Zeichen der Offenheit hatten die Mitglieder dann die Möglichkeit, einen Tag der offenen Tür im St.-Jakob-Park zu erleben. Ein öffentliches Training der ersten Mannschaft mit anschliessender Autogrammstunde sowie das entscheidende Meisterschaftsspiel der FCB-U16 stand auf dem Programm. Dass die Junioren sich mit einem 2:1-Sieg gegen die Young Boys den Meistertitel sicherten, passte ins Bild dieses Tages im Joggeli.