Fechten
Heinzer triumphiert im Wimbledon der Degenfechter

Max Heinzer von der Fechtgesellschaft Basel gewinnt am prestigeträchtigen Weltcup-Turnier in Heidenheim. Mit dem sechsten Platz im Teamwettbewerb gab sich der 27-Jährige aber nicht zufrieden.

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Max Heinzer gewinnt in Heidenheim. (Archivbild)

Max Heinzer gewinnt in Heidenheim. (Archivbild)

Keystone

Was Wimbledon für die Tennisspieler, ist Heidenheim für die Degenfechter – ein absolutes Highlight im Fechtkalender. Verständlich, dass Max Heinzer nach dem Sieg enorm happy war, wie er im Gespräch mit Fencing Euro 2015 sagte: «Es macht mich unglaublich glücklich, dass ich hier gewonnen habe. Es zeigt mir auch, dass ich in den letzten Wochen gut gearbeitet habe.»

Heinzers Anhänger kennen das Gefühl, bis zum Schluss um den Sieg zittern zu müssen. Sie kennen aber auch die Nervenstärke ihres Athleten, der mit dem Triumph seine Bilanz in Weltcup-Finals auf 8:2 erhöhte und nun im sechsten Jahr in Serie einen Weltcup-Event für sich entschieden hat. Bei 14:14 im Final war Heinzer zuversichtlich in den entscheidenden Punkt gestiegen: «Ich wollte den Punkt wirklich unbedingt machen und wusste genau, was ich tun
muss.»

In den Schoss gefallen war ihm der Sieg nicht. Vor dem Hitchcock-Final gegen Yannick Borel hatte ihm vor allem die 2. Runde gegen Ruben Limardo viel abverlangt. Gegen den Olympiasieger aus Venezuela hatte er in London 2012 mit 11:15 verloren. Diesmal gelang Heinzer die perfekte Revanche, mit dem genau gleichen Resultat. «Dieser Sieg war sehr emotional. Insgesamt ist mir ein optimaler Wettkampf geglückt, ich habe aber auch sehr viel investiert und bin körperlich an meine Grenzen gekommen.»

Teamwettbewerb nicht zufriedenstellend

Jetzt gönnt sich Heinzer ein paar Tage Erholung, dann folgt die Analyse, ehe er weiter trainiert und schon bald wieder den Fokus auf den nächsten Weltcup in Vancouver richtet. Teil der Analyse wird auch der Teamwettbewerb sein, wo das Quartett mit Heinzer, Fabian Kauter, Benjamin Steffen und Peer Borsky mit Platz 6 die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen konnte.

«Damit dürfen wir nicht zufrieden sein», zeigte sich Heinzer selbstkritisch, «aber es ist trotzdem gut zu wissen, dass wir an einem nur durchschnittlichen Tag die Top 8 erreichen können. Wir müssen im taktischen Bereich zulegen und pünktlich zum Start der Olympiaqualifikation unsere Siegermentalität zurückholen.»