Volleyball
Kämpfen alleine reicht nicht, um gegen Köniz zu gewinnen

Sm’Aesch Pfeffingen beweist grosses Kämpferherz – kann eine Niederlage aber nicht abwenden. Der Favorit Volley Köniz nimmt beim 3:1-Sieg die erwarteten drei Punkte schliesslich verdient mit nach Hause.

Paul Ulli
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Sm’Aesch Pfeffingen vermeldete in dieser Sommerpause bisher bereits vier Wechsel.

Sm’Aesch Pfeffingen vermeldete in dieser Sommerpause bisher bereits vier Wechsel.

Olivier Winistörfer

Es war ein Meisterschaftsstart nach Mass für Sm’Aesch Pfeffingen in der NLA gewesen. Mit einem 3:1-Erfolg reiste das Team von Head-Coach Timo Lippuner am vergangenen Sonntag aus Neuenburg nach Hause. Doch mit Volley Köniz gastierte gestern Abend einer der am meisten genannten Titelanwärter im Baselbiet. Das Heimteam konnte allerdings nicht in Bestbesetzung antreten. Mit Mira Todorova fehlte die wohl stärkste Aussenangreiferin wegen einer Bänderverletzung und auch die Kroatin Lucija Mlinar sowie die am Knie angeschlagene Libera Thays Deprati wurden geschont. Somit standen die Chancen auf einen Punktgewinn gegen die südamerikanische Köniz-Truppe, angeführt von Topskorerin Roslandy Acosta aus Venezuela und ihrer Landsfrau Hidalgo Paz, schon vor dem ersten Ballwechsel äusserst schlecht.

Chancenlos im Startsatz

Trotz diesen unguten Vorzeichen liessen sich die Gastgeberinnen nicht beirren und spielten in der Startphase des ersten Satzes frech mit. Vor allem die junge Madlaina Matter (18) wusste nicht nur am Block zu gefallen und Teamleaderin Kerley Becker punktete in der Mitte in gewohnter Manier. Als Sm’Aesch Passeuse Jovana Gogic mit einer Finte ihre Gegnerinnen düpierte und auf 7:8 verkürzte, steigerte Köniz die Kadenz und zog auf 17:10 davon. Der Rest war dann für die Favoritinnen nur noch Formsache. Der zweite Satz verlief dann bis zum erneuten Spielstand von 17:10 für die Bernerinnen praktisch identisch. Doch jetzt legten Sm’Aesch-Topskorerin Gergana Dimitrova und Routinier Laura Tschopp den Schalter um und brachten ihr Team mit einigen sehenswerten Punkten ins Spiel zurück (19:21). Und wer weiss, was für Sm’Aesch in dieser Phase noch möglich gewesen wäre, wenn Laura Künzler im Offensivspiel etwas präziser gewesen wäre. Doch die Schweizer Nationalspielerin blieb immer wieder im Block der Könizerinnen hängen und schien fast zu verzweifeln. Unter gütiger Mithilfe des Heimteams, zu viele Servicefehler, ging auch der zweite Durchgang an Volley Köniz. Nach der kurzen Pause schien dieses Spiel für die Baselbieterinnen ein schnelles Ende zu nehmen (0:3-Rückstand nach wenigen Sekunden). Doch jetzt war der Ehrgeiz der Aargauerin Künzler geweckt und sie riss mit ihren jetzt endlich gelungenen Angriffsaktionen die Teamkolleginnen richtiggehend mit.

Grosses Kämpferherz

Das überraschende Verdikt dieser Leistungssteigerung war der fast wie ein Sieg gefeierte Satzgewinn. Und die Hoffnung auf einen Punktgewinn wuchs bei den Gastgeberinnen, als Matter und Künzler mit ihren Service-Assen im Stile eines Roger Federer im vierten Satz auf 14:9 davonzogen. Doch die Könizer Samba-Truppe blieb cool und glich wenig später das Spielgeschehen nicht nur wieder aus, sondern ging seinerseits mit 15:19 in Führung. Darauf hatten die praktisch mit der Stamm-Sechs durchspielenden Baselbieterinnen keine Antwort mehr und mussten sich letztlich trotz grossem Kampfgeist geschlagen geben. «Vielleicht hatten wir am Anfang etwas zu viel Respekt vor dem scheinbar übermächtigen Gegner und am Ende fehlte uns etwas die Puste, weil wir zu wenig fitte Spielerinnen zur Verfügung hatten» sagte Künzler nach dem guten Spiel.