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Die Basler Eishockey-Spielerin Katrin Nabholz gehört zu den wichtigen Teamstützen im überraschenden Schweizer WM-Medaillengewinnerteam. Die Stürmerin blickt zurück auf bewegte Tage in den USA.
Der Name Katrin Nabholz ist seit dem letzten Wochenende in den Geschichtsbüchern des Schweizer Eishockeys festgeschrieben. Die flinke Stürmerin der ZSC Lions erzielte beim 5:2-Sieg gegen Finnland im Spiel um Platz 3 das Mut spendende Tor zum 1:1 sowie den Assist zum vorentscheidenden letzten Treffer.
Es war bereits die sechste WM-Teilnahme für die 26-Jährige, die auf eine grosse Erfahrung von 135 Länderspielen blickt. Neben der angehenden Tierärztin Nabholz gehörten mit der Prattlerin Sandra Thalmann und der Binningerin Darcia Leimgruber zwei weitere Spielerinnen aus der Region zum Team.
Katrin Nabholz, haben Sie mit Ihren einzigen beiden Skorerpunkten bewusst das Beste bis zum Schluss aufbewahrt?
Katrin Nabholz: Es war ein toller Abschluss für mich, aber letztlich ist es egal, wer die Tore schiesst. Alle haben ihr Bestes gegeben.
Gab es während des Turniers den Moment, in dem Sie zum ersten Mal an die Medaille glaubten?
Als wir gegen Russland das bessere Team waren, wusste ich, dass wir es schaffen können.
Vor dem Turnier war zu lesen, die Schweiz müsse in erster Linie den Abstieg verhindern – dann dieser Erfolg. Wie ist das möglich?
Wenn alles super läuft für uns, wir also Schweden, Finnland und Russland schlagen am gleichen Turnier, liegt so etwas drin. Die Aussenseiterrolle liegt uns offensichtlich.
Sie blicken auf eine Riesensaison zurück mit dem Schweizer-Meister-Titel, Europacup-Silber und dieser ersten WM-Medaille. Ist das noch zu toppen?
Teamkollegin Sara Benz sagte nach dem Gewinn der Europacup-Medaille halbwegs scherzend, dass jetzt noch WM-Bronze fehlen würde ... Eine Steigerung ist am ehesten im Europacup möglich, wo wir Gold gewinnen können.
An der WM ist wohl das Höchstmögliche erreicht. Kanada und die USA spielen ja in einer anderen Liga.
Am Finalspiel teilzunehmen, wäre tatsächlich ein Wunder.
Sie landeten am Montagmorgen in Kloten. Wie war der Empfang?
Es war einiges los, viele Leute waren da. Neben Eltern und Geschwistern auch Gaydoul (Verbandspräsident, Anm. d. Red.), Simpson (Männer-Nationaltrainer) und andere von Swiss Ice Hockey – ich kenne da nicht alle.
Das Fraueneishockey fristet hierzulande noch immer ein Schattendasein. Verspüren Sie eine Art Befriedigung ob dieses Grosserfolgs?
Es ist schön, mal etwas mehr im Schaufenster zu stehen. Jemand sagte mir, dass wir das bestklassierte Schweizer Team in einer bekannten Sportart seien. Wenn das stimmt, wäre das natürlich schon was.